Man erntet was man sät!

Der Gastfreundschaft vergesset nicht, denn durch dieselbe haben etliche ohne ihr Wissen Engel beherbergt (Hebräer 13, 2)
Oft, und zuweilen auch sehr spontan, haben die Jugendlichen im vergangenen Jahr an die Türen des Schärme geklopft und mit der Zeit schon automatisch das Bettsofa aufgebaut um ihr Nachtlager einzurichten. Auch der Esstisch wurde öfter für mehr als nur eine Person gedeckt und sogar der Abwasch schien organisiert zu sein.
Für mich eine grosse Freude. Zum einen die Gemeinschaft ausserhalb der Abendprogramme und einfach auch mal Leben in der Bude zu haben. Und scheinbar hat es auch den Jungen gefallen, sind sie doch meistens nicht nur einmal vorbei gekommen.
Diesen Sommer durfte ich nun „die Früchte“ dieser Gastfreundschaft ernten und wurde von einer Familie für drei Wochen in die Ferien eingeladen. So durfte ich wundervolle Tage in den Frutiger Bergen verbringen und so manchen Höhenmeter am Gleitschirm erhaschen.
Doch so ganz waren es dann doch nicht nur Ferien. Die Schule forderte ihren Tribut und so sass ich öfters auch bei strahlendem Sonnenschein am Lernpult und wälzte allerlei Literatur. Doch nun sind alle Arbeiten abgegeben und bereits steht auch schon das neue Schuljahr vor der Türe und bringt wieder neuen Stoff mit sich. Ich bin gespannt, was da alles auf mich zukommen wird.
Abgesehen vom Lernen hat mich diese Einladung aber wirklich dazu motiviert, auch meine Türe weiterhin offen zu halten. Und natürlich hoffe ich, dass die Jungen auch dieses Jahr davon gebrauch machen werden. Oder vielleicht auch jemand von euch? Nur zu!

Der Schärme im neuen Jahr
Auch für den Schärme hat sich einiges getan über den Sommer. So wird die Jungschar in Payerne nun auf ehrenamtlicher Basis alle 14 Tage durchgeführt und somit nicht mehr vom Schärme geleitet. Ich bin froh, dadurch etwas mehr Zeit für die Schule zu haben.
Aber auch in Yverdon gibt es eine Änderung. Zugegeben sehr kurzfristig haben wir entschieden, in Vallorbe keine Gruppe mehr anzubieten. Grund dafür ist, dass die Arbeitsstellen, von wo die Jugendlichen nach Vallorbe kamen, entweder niemanden mehr anstellen, Romands engagierten oder noch immer auf der Suche sind.
Dass auf der anderen Seite auch unsere Adressdatenbank langsam aber stetig am Schrumpfen ist, hat andererseits damit zu tun, dass immer weniger Jugendliche ein Welschlandjahr absolvieren. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, und so hoffen wir, dieses Jahr neue Adressen zu kriegen. Wir haben uns da ein kleines Bonussystem ausgedacht, indem wir die Jugendlichen motivieren, uns Adressen von Schulkameraden zu liefern. Solltet auch ihr von jemandem wissen, der in unserem Gebiet eine Stelle für deutschschweizer Jugendliche anbietet – gebt uns doch Bescheid.
Den nun freien Mittwoch Abend werden wir nach Möglichkeiten mit einer Biblestudy belegen. Diese werden wir in Yverdon abhalten – voraussichtlich in der Wohnung von Matthias und David. Es soll damit all denen „festere Nahrung“ geboten werden, die bereits mit Jesus Christus unterwegs sind.
Die Zeit hinterlässt also ihre Spuren am Schärme. Am deutlichsten vielleicht an der treuen Seele des Schärme – dem Bus. Red Susi – wie wir sie nennen – hat nun schon bald 160’000 Km auf den Achsen und kaum einer der vielen Chauffeure hat sich nicht mit einer Beule oder einem Kratzer verewigt. Und doch, Tag für Tag leistet sie ihre Dienste und bringt uns in den Schärme und wieder nach Hause. Trotzdem sind wir daran, einen Fond für einen allfälligen Ersatz aufzubauen. Dafür sind die Teilnehmer aus diesem Jahr fleissig ihre eigenen Kilometer joggen gegangen und haben am Sponsorenlauf die Ersteinlage für diesen Fonds erlaufen. Wir hoffen so über die Jahre das nötige Kapital zusammentragen zu können.
Doch ist Red Susi nicht die Einzige, die an unserem Konto nagt. Da wollen hungrige JG Mäuler gestopft werden, Material bezahlt und Rechnungen beglichen werden. Im vergangenen Jahr habt auch ihr, liebe Ehemalige und Freunde des Schärme, wieder einen grossen Teil an diesen Kosten mit euren Spenden getragen. Dafür möchten wir, möchte ich, euch allen einfach auch Danke sagen.
Die Meisten von euch sind selber einmal in eine der Gruppen vom Schärme gegangen und profitierten von dieser Zeit. Viel mehr als alle Anderen seht ihr, wie viel ein solches Jahr einem jungen Menschen bringen kann. Und auch die Jugendliche in diesem Jahr können diese Chance packen und im Schärme Fragen stellen und Antworten finden.
So wird es auch dieses Jahr wird Auslagen geben. Deshalb haben wir euch wie immer einen Einzahlungsschein beigelegt. Das soll keine Verpflichtung sein, aber natürlich sagen wir zu keiner Spende nein und möchten uns jetzt schon bedanken für eure Gaben. E gueti Zyt.

Terminkalender
Ehemaligentreff    8. Oktober 2006
Marktverkauf    4. November 2006 (komm doch vorbei)
Familienabend    18. November 2006 (auch für Ehemalige)
Skiweekend Gstaad    13.-14. Januar 2007 (auch für Ehemalige)
Skiweekend Rougemont    3.-4. Februar 2007 (auch für Ehemalige)
StamiCup in Payerne    18. März 2007 (komm fanen)
Ostereinsatz    5.-15. April 2007 (auch für Ehemalige)

Berichtet wird

Jahresbericht des Präsidenten
Danket dem Herrn, den er ist freundlich (Psalm 106, 1)
Liebe Schärme- Vereins- Vorstands- und Kirchgemeindemitglieder
Das Jahr 2004 brachte dem Schärme viele Veränderungen, wie Leiterwechsel, Zusammenarbeit mit Payerne, Aufstockung der Stelle von 50 auf 75 %.
Das vergangene Jahr 2005 zeigte, dass diese Veränderungen sich bewährten, auch die Konzentration der Arbeit und Wohnung in der Rue Roger de Guimps 13. Matthias Liechti hat sich sehr eingesetzt, mit seinem Studium zusätzlich zur Arbeit im Schärme war er mehr als voll beschäftigt. Wir danken ihm und den freiwilligen Helfern und Helferinnen herzlich! Besonders Desirée, Cynthia, David und Beat haben sich sehr eingesetzt. Ebenfalls für geleistete Transportdienste von Kirchgemeindegliedern und der Arbeit des Vorstandes, besonders des Kassiers. Wie die Arbeit für Matthias und die Jugendgruppen aussieht, sagt er selbst in seinem Bericht.
Wir durften auch genügend finanzielle Mittel erhalten um unsere Verpflichtungen einzuhalten. Danken möchten wir der Kirchgemeinde für die Mitfinanzierung der Arbeit, ebenso den  Spendern aus dem Ehemaligenkreis, den privaten Gönnern und dem Service communautaire Kirchgemeinden der EERV.
Zu Beginn des Jahres 2005 mussten wir unsern Bus zur Expertise bringen. Die Reparaturen, vor allem an der Karosserie, brachten uns an die Grenze des finanziell verantwortbaren. Beim nächsten Aufgebot zur kantonalen Prüfung werden wir uns überlegen, ob sich nochmals eine Reparatur lohnt oder wir uns nach einem andern Fahrzeug umsehen müssen.
Yverdon im Februar 2006, der Präsident – Christian Brand

Drunter und Drüber
So ging es uns in den letzten Monaten. Der geplante Einsatz über Ostern in Rumänien kann wegen logistischen Gründen nun doch nicht durchgeführt werden. So standen wir für eine Zeit recht ratlos in der Gegend herum. Aber unsere Freunde von der christlichen Ostmission liessen uns nicht hängen und so dürfen wir, nun bereits zum elften Mal, über Ostern in den Süden nach Portugal fahren.
Aber auch sonst lief es nicht so am Schnürchen. Als wir uns kurz vor dem Skiweekend in Rougemont bei der Hausverwaltung wegen der Schlüsselübergabe meldeten, sagten sie uns, dass sie uns für den März und nicht den Februar eingeschrieben hätten. Da hatten wir also über 50 Anmeldungen und kein Haus. Damaris, die Leiterin aus Moudon, setzte dann aber alle Hebel, oder besser gesagt Telefone in Bewegung, und konnte uns kurzfristig noch ein Haus in der Gegend organisieren. Warum diese Unterkunft noch leer stand wurde uns klar, als die Ersten das Haus betraten und noch Kühlschrank und diverse Pfannen von den Vorbenutzern reinigen mussten.
Aber schliesslich verbrachten wir ein wundervolles Wochenende in Rougemont und auch das erste Skiwochenende in Gstaad war ein Hit.
Ein Hit war auch der Stamicup 2006. Im letzten Jahr dominierte ja die zusammengewürfelte Mannschaft aus Vallorbe und Payerne. Und auch dieses Jahr schienen sich diese beiden Teams, diesmal einzeln angetreten, früh als Favoriten zu etablieren. Das bestätigte schlussendlich auch die Finalpaarung, welche aus eben diesen beiden Teams bestand. Payerne konnte den Sieg aber erst in der Verlängerung in einem Überzahlspiel wieder nach Hause bringen. So werden wir auch nächstes Jahr wieder in Payerne einen Stamicup veranstalten dürfen.
Und wenn man das Programm der Jugendgruppen so betrachtet, dann mindern die noch ausstehenden Abende unaufhaltsam. Aber wir wollen den Abschiedstränen noch keinen Raum geben und freuen uns besonders natürlich auf den Einsatz in Portugal. Zur Zeit haben wir den Car noch nicht ganz voll und sind froh um jede Werbung, damit wir vollbesetzt nach Olhao fahren dürfen. Bei Interesse kann man weitere Informationen im Schärmebüro verlangen.
Ja und dann forderte auch der Winter seinen Tribut und beim Abholen der JGler kam einer der Fahrer ins Schleudern und rutschte in einen Gartenzaun. Gott sei Dank passierte nichts schlimmes und gab es nur Materialschaden. Auch das Schärmebüssli blieb nicht verschont. Während der Fasnachtszeit wussten wohl einige Narren nichts besseres zu tun als Radio, Schneeketten und anderes Zeug aus dem Büssli zu klauen.

Und doch forwärts gehen
Nein, den Kopf lassen wir nicht hängen. Dazu haben wir zuviel Schönes erlebt und zuviel Hoffnung in unseren Herzen. Ups und Downs gehören beide zum Leben dazu. Als ich letzthin mit einer Kollegin redete meinte diese „Weil wir die Tiefen nicht ertragen, erleben wir auch die Höhen nicht.“ Ich weiss nicht, ob es ein Zitat ist, oder sie selber da drauf gekommen ist. Es sagt auf so einfache Weise aus, wie es vielen Menschen geht. Wir wollen nicht wahrhaben, dass zu einem Leben – auch, und gerade als Christ – auch Tiefen in Form von Versuchungen, Leid oder Herausforderungen dazu gehören. Hiob, ein Mann der Bibel der Leid und Freude kannte, sagte einmal, dass, wenn wir bereit sind das Gute von Gott anzunehmen, wir auch bereit sein müssen, dass Böse anzunehmen. (Hiob 2, 10).
Wir aber klagen Gott an wenn es uns schlecht geht. Wir meinen ein Recht auf ein sorgenfreies Leben zu haben. Aber wurde uns das irgendwo in der Bibel versprochen? Heisst es da nicht viel mehr, dass es ein schmaler, steiniger Weg sein wird (Mat 7, 14) und die Welt uns feindlich gesinnt sein wird (Joh 15, 18)? Düstere Aussichten, die uns da entgegengebracht werden. Eigentlich haben wir aber mit unserem Leben nichts besseres verdient als zu Leiden. Jeder ist Sünder, jeder hat unendliches Leid verdient. Joni Eareckson Tada schreibt in einem ihrer Bücher, dass uns die Tiefen des Lebens als Mahnung dienen sollen. Joni, die in ihren jungen Jahren einen Sportunfall hatte und seither Querschnittgelähmt ist, weiss was es heisst, zu leiden.
Wenn wir also nichts anderes als Leid verdient hätten, so scheint es umso erstaunlicher, dass Jesus uns den Weg zur unendlichen Freude aufgeschlossen hat. Er fordert uns auf, unser Leid und das Verhalten dieser Welt zu überwinden und vorwärts zu gehen (1Joh 5, 4f / Off 2-3). Und so wollen wir uns auch nicht von den Missgeschicke der letzten Monate entmutigen lassen. Für mich waren sie wirklich Ermahnungen die ganze Arbeit immer und immer wieder in die Hände Gottes zu legen und auf ihn zu vertrauen.
Vorwärts gehen auch die Jungen in ihren Leben. Es bleiben nicht mehr viele Woche im Welschen für sie übrig. Im Gegensatz zum letzten Jahr können die Meisten es aber kaum erwarten, endlich wieder ganz nach Hause gehen zu können. Bis es soweit ist bin ich gespannt, was wir noch alles zusammen erleben werden. Denn die Themenabende in der JG und auch die Vortragsreihe der Kirchgemeinde Yverdon mit Beat Abri (Janz Team) konfrontierten die Jugendlichen mit Gedanken und Tatsachen, die man nicht so einfach abschütteln kann.
Abschütteln lässt sich auch der Fakt nicht, dass einige der Jungen ihre Beziehung zu Jesus grundlegend erneuert haben. Ziel und Ansporn für die Arbeit ist und bleibt es, Jesus zu vermitteln. Oft ist es uns dabei nicht vergönnt, die Früchte unserer Arbeit zu sehen oder gar zu ernten. Doch Gott ist gütig und lässt uns immer wieder ein Stückchen davon sehen, was unser Einsatz für Veränderungen bei den Jugendlichen mit sich bringt. Das tut gut und lässt uns auch dort weiter arbeiten, wo keine Früchte zu sehen sind – und vielleicht niemals zu sehen sein werden. Ob der gestreute Samen aufgeht, darüber müssen wir zum Glück nicht entscheiden. Unser Auftrag ist es nicht, Wachstum zu produzieren. Wir dürfen einfach bei jedem in gleicher Intensität und Liebe dran bleiben und die Hoffnung für niemanden aufgeben.
So hoffe ich auch persönlich, dass es euch allen gut geht und ihr „dran bleibt“. Es gibt keinen Ort auf dieser Welt wo man sich so geborgen und akzeptiert fühlt wie in den Armen des allerhöchsten Gottes. Traurig zu sehen, dass einige sich dagegen sträuben. Gottes Segen!

Terminkalender
Portugallager    13. – 23. April 2006 (auch für Ehemalige)
Portugalnachtreff    7. Mai 2006 in Yverdon
Abschlussgottesdienst    2. Juli 2006 in Payerne
Aarefahrt    8. Juli 2006 (prov. – auch für Ehemalige)
Und los geht’s    Ab 14. August 2006
Ehemaligentreff    1. Oktober 2006 in Yverdon (prov.)

Prioritäten

Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Matthäus 6, 33)
Eine ziemlich gewagte Aussage, die wir da im ersten Buch des Neuen Testamentes lesen. Vielleicht kurz zum Wort ‚Trachten’. Was ist damit gemeint? Laut Lexikon will es soviel ausdrücken wie etwas versuchen oder streben etwas zu tun. Es kann aber auch heissen, dass man etwas wirklich will, es begehrt. Also ein ziemlich starker Ausdruck.
Unser Leben wird gesteuert von Prioritäten oder auch Vorsätzen. Letztere sind gerade zur Jahreswende wieder aktuell, nur halten sie selten länger als ein paar Wochen. Prioritäten hingegen sind Richtlinien, die sich aus unserem Leben heraus kristallisieren. Sie wachsen mit uns und dienen uns zur Orientierung. Doch auch Prioritäten lassen sich verschieben und neu setzen. Und nun werden wir aufgefordert, genau das zu tun! Egal was du persönlich für wichtig erachtest, setzte vor alles andere das Verlangen nach Gott und seiner Gerechtigkeit!
Leider sind wir Menschen generell etwas träge wenn es darum geht, uns zu verändern und alte Gewohnheiten hinter uns zu lassen. Und auch mit dem erwähnten Prioritätenwechsel werden sich die Meisten eher schwer tun, wenn sie es ernst meinen. Was uns häufig hilft einen solchen Schritt überhaupt erst zu wagen, sind daraus resultierende Profite. Ja, so ist er, der Mensch, macht kaum etwas umsonst. Und weil Gott das weiss, hat er uns auch gleich gesagt, was die effektive Konsequenz einer solchen Prägung ist. Es heisst, dass und das alles zufallen wird. Um nun zu wissen, was mit ‚das’ alles gemeint ist, müsst ihr schon eure Bibel hervor suchen. Kleiner Tipp, es steht zusammengefasst in Matthäus 6, 31. Es lohnt sich!

Mein kleines Schärmetagebuch
Angefangen hat dieses Schärmejahr für mich ja etwas holprig. Denn nach der ersten Woche musste ich schon wieder weg, um meinen Militärdienst zu leisten. So verpasste ich die Zeit wo man sich kennen lernte und zu einer Gruppe zusammen wuchs. Aber alles hat bekanntlich auch seine gute Seite und so konnten Désirée und Cynthia, meine neuen Mitleiterinnen, sich austoben. Um die beiden bin ich sowieso sehr froh. Vielleicht kriege ich sie noch dazu, sich in einem der nächsten Freundesbriefe vorzustellen. Viele kennen sie ja, sind sie doch schon seit einigen Jahren als Teilnehmer bei den Gruppen mit von der Partie gewesen. Super ist natürlich auch, dass beide wohl diesen Frühling ihre Autoprüfung ablegen werden und somit das ganze Abholen auch wieder etwas vereinfacht werden kann.
Aber zurück zum Schärme. Einer der ersten Abende wo ich wieder dabei war hatten wir eine Pizzaparty. Lecker war’s und es kamen super viele Leute. Die Grössen der Gruppen sind ähnlich wie im letzten Jahr. Die Identitäten jedoch ganz andere. Das hat mich zu Beginn recht viel Zeit gebraucht um wirklich neu anzufangen. Mittlerweilen haben wir es aber wirklich gut zusammen und die ersten persönlicheren Gespräche gingen bereits über die Bühne.
Auf der Bühne standen wir auch sonst recht viel. Zum einen nahmen wir im Herbst wieder einmal am Marktverkauf der Kirchgemeinde teil. Neben einigen gebastelten Sachen hatten wir feine Pralinen und eine Mohrenkopfschleuder mit am Start. Diese erwies sich als recht heimtückisch und so kriegten einige der Ballwerfer den Mohrenkopf eben an den Kopf.
Weiter ging unsere Bühnenaktivität mit einer Tanzaufführung am Familienabend der Kirchgemeinde. Einige Wochen zuvor kam uns jemand eine Choreographie beibringen und einige der Jugendlichen erklärten sich spontan bereit, diese eben den Leuten vorzutanzen. Es war ein lustiges aus dem Takt fallen und sich wieder in der Choreo finden. Leider versagte die Videokamera, so dass ich euch leider nichts davon zeigen kann – vielleicht ja auch besser so J.
Doch mit alledem war es noch nicht genug. Für die Weihnachtsfeiern der Gemeinde studierten wir ein kleines Theater ein und führten es an drei verschiedenen Orten auf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem verständlichen Sprechen steigerten wir uns bei jeder Aufführung und durften so den Gottesdienstbesuchern eine Freude bereiten. Davon gibt es ein Video, aber das muss wohl bis zum nächsten Nachtreff warten.
Da könnte man ja meinen, der Schärme gehe nur noch auf die Bühne. Dem ist natürlich nicht so und wir hatten viele lustige, informative und spannende Abende. Einige Highlights waren sicher der Besuch eines australischen Missionars, der Filmabend mit dem Film ‚The Climb’ und schon erwähnte Pizzaparty und Tanzabend. Mitte Oktober gingen wir auch noch in ein Wochenendlager nach St. Cergue oberhalb Nyon und hatten eine super Zeit mit einer Hochseilbrücke und einem Nachtspiel nachdem wir noch nur mit Kompass und Azimut ausgestattet nach Hause finden mussten – kamen da eigentlich alle an?
Persönlich Freude bereitet hat mir natürlich auch das Ehemaligentreff. Es war schön, dieses Mal auch wirklich einige der Menschen zu kennen und nicht nur auf Fotos gesehen zu haben. So freue ich mich schon auf das nächste Mal und hoffe, dann noch mehr zu kennen.

Aussicht
Im 2006 erwarten uns aber auch einige Zückerchen. So geht es gleich los mit den beiden Skiweekends in Gstaad Mitte Januar und Rougemont Mitte Februar. Diesen folgt der Stamicup am 12. März 2006 in Payerne wo ihr alle herzlich zu eingeladen seit. Es gibt günstige Verpflegungsmöglichkeiten und das Team aus Vallorbe-Payerne braucht alle Unterstützung um den Cup wieder zu holen. Oder kriegt ihn dieses Jahr Yverdon wieder?
Nach dem Stamicup laufen dann die letzten Vorbereitungen für unseren Arbeitseinsatz an. Die letzten Jahre ging es ja nach Portugal und dieses Jahr werden wir die Segel nun definitiv Richtung Rumänien setzten. Wenn es noch Plätze frei hat, dürfen auch ehemalige Schärmegänger und Zugewandte mit von der Partie sein. Wir reisen am 6. April ab und sind am 16. zurück. Nehmt doch bitte mit mir Kontakt auf, falls ihr euch auf die Warteliste eintragen wollt.

Flüssige Mittel
Wieder einmal ein volles Programm für den Schärme was neben viel Zeit zur Vorbereitung auch einiges an Finanzen benötigt. Um diese zu sichern standen wir in Abklärung um ein eventuelles Sponsoring durch das Bundesamt für Kultur. Dort erfüllen wir leider eines der benötigten Kriterien nicht (Arbeit in mehreren Kantonen) und so sind wir nach wie vor auf eure Spenden angewiesen. Beiliegend findet ihr einen Einzahlungsschein um den Schärme neben Gedanken und Gebeten auch mit Taten zu unterstützen. Schon im Voraus ein herzliches Dankeschön im Namen der diesjährigen Gruppe an alle, die etwas geben können und wollen.

Schlusspunkt
Angefangen hat dieser Freundesbrief mit der Aufforderung, seine Prioritäten neu auszurichten. Dieser Herausforderung sehe ich mich auch immer wieder neu im Schärme und auch in der Schule gestellt. Überall wird von einem gefordert und es ist ein leichtes, die Perspektive auf Gottes Reich und seine Gerechtigkeit zu verlieren. Ich muss mir immer wieder neu vergegenwärtigen, dass ich einzig und alleine Gott zu gefallen habe. Das scheint etwas komplex zu sein. Doch wenn ich es mir so überlege, dann ist es doch eine gute Sache dem zu vertrauen, der für mich gestorben ist. Er war bereit, meine Strafe zu tragen – und er ist auch bereit, sie für dich zu tragen. Nach ihm soll ich mich sehnen, mich nach ihm ausstrecken. Dann wird mir zufallen, was ich wirklich brauche. Wir müssen nicht in eine Überaktivität verfallen – weder geistig, noch wirtschaftlich. Wir können mit unseren Taten nie erreichen, was Jesus uns geben will – seine Gnade gibt es nur umsonst.
Strecke ich mich also aus nach diesem Reich? Ja, denn wenn immer ich es aus ganzem Herzen tue sehe ich, was ich anpacken soll und was nicht. Seinen Fokus völlig auf Jesus zu richten bringt mit sich, dass auf einmal klar wird, was wir mit unserer beschränkten und darum so kostbaren Zeit tun sollen.
Gottes Segen euch allen! Matthias

Terminkalender
Stamicup 2006    12.03.2006 Payerne
Rumäniennachtreff 2006:    07.05.2006 Moudon (provisorisch)
Ehemaligentreff 2006:    01.10.2006 Yverdon (provisorisch)

Was wirklich zählt? (C.H. Spurgeon)

Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gern, dass ich bleiben dürfe im Hause des Herrn mein Leben lang, zu schauen die Lieblichkeit des Herrn und seinen Tempel zu betrachten.“ Psalm 27, 4
Geteilte Bestrebungen führen zu Zerstreuung, Schwäche und Misslingen. Der Mann, der nur einen Lebenszweck kennt, kommt ans Ziel. Mögen sich all unsere Neigungen in eine zusammenfassen und sich diese eine auf himmlische Dinge richten! David hat dies eine vom Herrn erbeten – das ist die rechte Zielscheibe für unsere Wünsche, die rechte Quelle, unseren Schöpfeimer hinein zu tauchen; dies ist die Tür, an welche wir pochen, dies ist die Bank, auf die wir unsere Wechsel ziehen sollen.
Man sollte von David in seiner notvollen Lage erwarten, dass er Ruhe, Sicherheit und tausend andere Dinge begehren würde. Doch nein, an den Herrn hat er sein Herz gehängt, und er verzichtet auf alles andere. Er trachtet danach, im Hause des Herrn zu wohnen
Heilige Wünsche müssen zu entschlossenem Handeln führen. Wünsche sind Saatkörner, die auf den fruchtbaren Acker der Tätigkeit ausgestreut werden müssen, sonst bringen sie keine Ernte. Wir können es zur Genüge erfahren, dass unsere Wünsche wie Wolken ohne Regen sind, wenn ihnen nicht tatkräftiges Streben folgt.
David sehnte sich, allezeit in dem Hause des Herrn zu wohnen. Das ist auch unser Wunsch. Wir haben Heimweh nach dem Vaterhaus droben, nach der Heimat unserer Seele. Dürfen wir nur dort auf ewig bleiben, so sorgen wir uns wenig um die Güter oder die Übel dieses armen Lebens. Davids grösster Wunsch war es, die Lieblichkeit des Herrn anzuschauen. Wahrlich, eine herrliche Aufgabe für die wahren Anbeter Gottes im Himmel und auf der Erde!
Wir sollten in die Versammlungen der Gläubigen nicht kommen, um zu sehen und uns sehen zu lassen oder nur den Prediger zu hören, sondern wir sollten in der Gemeinde des Herrn mit dem Verlangen erscheinen, die Herrlichkeit unseres Herrn immer besser kennen zu lernen und seine Liebe zu bewundern. Was für ein Anschauen wird das sein, wenn jeder gläubige Nachfolger Jesu „den König sieht in seiner Schönheit“ (Jesaja 33,17).

Neuanfang
Mit jedem neuen Jahr bilden neue Gesichter die Gruppen des Schärme. Nicht aber nur die Gesichter sind neu. Auch die jeweiligen Geschichten hinter den äusseren Erscheinungen sind für uns unbekanntes Terrain.
In den Vergangenen Tagen haben viele Menschen in der Schweiz nicht ihr Gesicht, aber all ihr Hab und Gut verloren. Während meines militärischen Wiederholungskurses wurden wir in verschiedenen Überschwemmungsgebieten zur Überwachung und Beobachtung eingesetzt. Es galt, mögliche Plünderer und Gaffer von den Häusern fern zu halten. Das Bild das sich einem bot, war jenes der vollkommenen Zerstörung. Auch die Menschen, welche von diesem Unwetter unbetroffen blieben, erhielten mit den Zeitungen und Fernsehberichten einen umfassenden Überblick über die Situation.
Aber nicht nur die Schweiz war von Unwettern getroffen worden. Überall hört man von dem Katastrophengebiet New Orleans in den Vereinigten Staaten. Der Vorteil der Schweiz – das Wasser ist abgeflossen und die Räumungsarbeiten wurden unverzüglich aufgenommen. Nicht so in den Staaten. Dort wurde von Seiten der Regierung die so dringend nötige Ersthilfe unterlassen und nur mühsam kommt die Evakuationsarbeit in Gang. Mit anfängliche grossen Worten konnte nicht über den wirklichen Missstand der Planung getäuscht werden und viele der sonst ergebenen amerikanischen Zeitungen wendeten sich gegen ihre Regierung.
Was haben diese Situationen nun aber mit dem Schärmen zu tun? Wir mussten im letzten Jahr feststellen, das viele der Jugendliche auch ein solches Katastrophenfeld mit sich tragen. Häufig wird es mit grossen Worten, Spässchen oder sonstigen Manövern zu verstecken versucht.
Unglücke geschehen – das zeigt der Verlauf der Geschichte nur zu deutlich. Aber nicht nur in der Natur sind wir Gewalten ausgesetzt, welche wir nie meistern werden, auch persönlich gibt es Situationen, welchen wir nie gewachsen sein werden.
Das Jahr in der welschen Schweiz bietet den Jugendlichen einen Neuanfang. Es kann aber nicht neu angefangen werden, wenn die Problemherde weiter mit sich getragen werden. Es ist uns deshalb ein grosses Anliegen, dass wir die zerstörten Gebiete lokalisieren und gemeinsam Aufräumen können.
Die beiden Bilder der Schweiz und der Staaten sind dabei ein Bild für die Vorgehensweisen. Entweder, es wird wie in der Schweiz sofort mit der Hilfe angefangen und die Wasser umgeleitet, so dass bald auf trockenem Boden gearbeitet werden kann, oder aber wie in den USA. Es werden grosse Worte gemacht, Versprechen gesprochen und nichts gehalten. Resultat sind Seuchen, Plünderein, Anarchie. Damit das nicht so kommt, brauchen wir die Kooperation der Jugendlichen und die Weissheit Gottes. Beides muss im Gebet unterstütz werden, und dabei zählen wir auch auf euch. Vielen Dank.

Ausblick
Was erwartet uns in diesem Jahr im Schärme? Neben dem regulären Programm unter der Woche, werden wir im Herbst ein Wochenende mit den JGs aus Moudon und Payeren veranstalten. Auch die beiden Skiweekends mit Moudon respektive Moudon, Lausanne und Montreux werden wieder statt finden.
Der bewährte und wieder gewonnene Stamicup steht auch auf dem Programm und findet dieses mal in Payerne statt. Das Datum steht noch nicht definitiv fest, wird aber so bald wie möglich kommuniziert. Es stehen dieses Jahr Verpflegungsmöglichkeiten und genügend Zuschauerplätze zur Verfügung, so dass sich ein Besuch als Fan auf jeden Fall lohnt.
Wo uns unsere 10tägiger Arbeitseinsatz dieses Jahr hinführen wird, steht noch auf keinem Blatt geschrieben. Denn nach 10 Jahren Portugal reizt es uns, etwas neues auf das Programm zu schreiben. Abklärungen sind im Gange für Rumänien oder Sardinien. Doch auch die Option Portugal lassen wir uns (noch) nicht nehmen.

Ehemaligentreff
Beiliegend ist die Einladung für das diesjährige Ehemaligentreff. Wir sind gespannt, was dieser Tag uns allen wider für Erinnerungen hoch rufen wird und freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen am 2. Oktober ab 10h00 in der Kirche in Yverdon. Für jene, welche bereits am Samstag Abend kommen möchten, wir werden wahrscheinlich in Yverdon Bowlen gehen. Anmelden nicht vergessen!

Persönlich
Mit dem Schärmejahr beginnt für mich auch mein zweites Studienjahr am IGW. Neben vielen interessanten Fächern steht für mich heuer auch Griechisch auf dem Stundenplan. Es wird ein strenges Jahr und ich bin froh, dass ich im Schärme schon eine gewisse Routine üben konnte, was mir etwas mehr Zeit für die Schule ermöglichen sollte.
Den Sommer durch hatte ich viel Zeit für mich und ich bin dankbar für diese freien Tage. Es war sehr schade, mich von den Jugendlichen im Juli zu verabschieden, haben wir doch vieles zusammen erlebt. Es war eine supertolle Gruppe und ich hoffe schwer, dass sich dieses Niveau durchsetzt. Trotzdem stelle ich keine solchen Erwartungen an die neue Gruppe. Ein Sprichwort sagt: „Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt.“ Ich möchte einfach die neuen Jugendlichen kennen lernen und mit ihnen ein gutes Jahr verbringen. Dabei bin ich super gespannt auf die einzelnen Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen, die wir gemeinsam machen werden.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch herzlich bei allen bedanken, die für den Schärme, aber auch für mich beten und bei Gott für diese Arbeit einstehen. Eure Gebete halten mir den Rücken frei. Danke.

Wenn das Ende den Anfang bedeutet

So lautete das Motto unseres Abschlusstages des diesjährigen Schärmejahres. Bei „Ende“ denke ich häufig an die Sintflut (1 Mos 6, 17ff) oder das Ende dieser Welt (z.B. Mat 13, 49). Wer weiss schon, wann der Becher des Zorn Gottes voll ist und er nicht mehr zurückhält (Off 14, 9f)?
Doch ist Gott nicht das Ende. In Off 22, 13 lesen wir, dass sich Gott als Anfang und Ende (Alpha und Omega (Omega entspricht im lat. Alphabet dem Z) offenbart. Er schafft nicht ein Ende ohne einen anderen Anfang. Das sehen wir durch die ganze Bibel hindurch. Eigentlich müsste es bei Gott eher lauten, dass er anfängt – und wir reiten es zu Ende. So hat er die Schöpfung in guter Absicht gemacht (1 Mos 1, 31) – wir haben sie mit dem Sündefall kaputt gemacht. So hat er die Familie als Ort der Liebe erschaffen – wir haben sie mit Neid erfüllt (1 Mos 4, 5b). So hat er Adam und Eva auch ausserhalb des Paradieses Leben ermöglicht – wir haben es getötet (1 Mos 4, 8). So war auch die Sintflut die einzige Möglichkeit, noch einmal beginnen zu können.
Ein guter Freund von mir programmiert in seinem Job Computerprogramme. Vieles wird unternommen, um die geleistete Arbeit zu bewahren, wenn man sich in einer Sackgasse befindet. Doch irgendwann kommt der Moment, wo der ganze Code gelöscht wird, um noch einmal von vorne zu beginnen – wo einem noch alle Möglichkeiten offen stehen. Durch die Erfahrung weiss man, welcher Weg nicht zum Ziel führt. Doch wie ist das mit Gott? Eigentlich hätte er ja wissen müssen, dass es auch mit Noah’s Nachkommen nicht wirklich klappen wird. Und was macht Gott? Er hat versprochen, keine Wasserflut mehr zu schicken (1 Mos 8, 21f) – kommt diesmal eine Feuerflut? Ja! Was, fragen sich jetzt jene, welche mit den biblischen Geschichten vertraut sind. Gott hat doch keine Feuerflut geschickt. Nun, in gewissem Sinne schon. Durch Jesus Christus haben wir den Zugang zu Gott wieder geöffnet bekommen. Jesus hat uns den Heiligen Geist versprochen, der wie Feuerzungen auf die Jünger niederging (Apg 2, 3). Das Feuer in uns soll das Böse dieser Welt verbrennen, läuternde Wirkung haben. Wo ist diese Eigenschaft der Christen nur geblieben? Und so führen auch wir die Welt nicht etwa zur Besserung. Am Schluss steht der Welten definitives Ende. Doch auch dieses Ende bedeutet einen Anfang. Der Anfang der restlosen Trennung zwischen Gut und Böse, der Anfang der Ewigkeit – welche nicht einmal wir kaputt machen können (Off 21).

Portugal
Mit dem bewährten Surprise Car ging die Reise am Donnerstag, den 24.03.05 von Moudon über Yverdon nach Genf durch Frankreich um schliesslich am Freitag Morgen in Barcelona anzukommen. Mehr oder weniger gut ausgeruht genehmigten wir uns dort ein Frühstück unter freiem Himmel um anschliessend die Stadt zu erkunden, erforschen und uns von den vielen Strassenkünstlern bezaubern zu lassen. Da das Schlafen im Car eine Kunst für sich ist, genehmigte sich so mancher ein kleines Nickerchen während des Tages um dann am Abend wieder fit zu sein, für den reich gedeckten Tisch in einem chinesischen Restaurant auch wirklich geniessen zu können. Mit vollen Bäuchen stiegen wir dann wieder in den Car um über die Nacht unser nächstes Ziel ausserhalb von Lissabon in Portugal zu erreichen.
Samstag – Gegen Mittag trafen wir in der Quinta Omega in Mafra ein und wurden mit einem feinen Mittagessen von den Angestellten begrüsst. Am Nachmittag erledigten wir bereits erste Arbeiten rund um die Anlage und genossen den Abend mit einem Sketch der Leiter und Zeit in der Kleingruppe. Doch die Müdigkeit steckte noch oder wieder tief in den Knochen und so machte man sich bald auf, zu Bett zu gehen.
Sonntag – Ob man wohl auch im Ausland Osternester suchen und finden kann – bei uns hat es auf jeden Fall geklappt. Um aber auch den Menschen in Mafra etwas von Ostern weiter zu geben, gingen wir nach dem Frühstück in die Stadt und verteilten Schoggiweggli an die Bevölkerung und wünschten ihnen „Pàscoa Feliz“. Am Nachmittag ging es dann zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Capo da Rocca wo wir gewaltige Wellen und steile Klippen bewunderten. Natürlich liessen es sich einige nicht nehmen, die Wellen des Atlantiks auf der Haut zu spüren und Gott sei Dank sind wir alle wieder Heil herausgekommen.
Montag – wieder packten wir die Arbeiten ums Haus mit grossem Elan an, auch wenn es zünftig regnete. Am Abend wurde uns dann der Tätigkeitsbereich der Quinta präsentiert und wir konnten auch einige der Patenkinder besuchen gehen.
Dienstag – stand ganz im Zeichen der Reise in den Süden, wo wir den Rest unserer Zeit einsetzten. Und auch dort wurden wir mit einem herrlichem Abendessen begrüsst und sogar die Sonne zeigte sich endlich von ihrer besten Seite. Am Abend nach der Andacht haben sich drei der Teilnehmer für Jesus entschieden. Halleluja!
Mittwoch – ging es dann wieder ans Arbeiten und mit Pinsel, Pickel und viel Handarbeit wurde so manche Ecke der Quinta verschönert.
Donnerstag – Am Vormittag arbeiteten wir und nachmittags ging es dann noch mal ans Meer oder ins nahe gelegene Städtchen zum Shoppen. Es sollte unser letzter Abend in Portugal sein, und so nahmen wir uns ein wenig Zeit, um zurück zu blicken.
Freitag – Eilig wurden noch die letzten Arbeiten zu Ende gebracht um dann am späteren Nachmittag die Quinta Richtung Heimat zu verlassen. Aber nicht ohne noch ein letztes Mal die fantastischen Kochkünste des Quinta Teams zu geniessen. Dass der Car unterwegs den Geist aufgegeben hat, war für die erfahreneren Portugalgänger keine Überraschung mehr – auch wenn es dieses Mal nur ein 1. April Scherz war.
Samstag – Wohl eines der Highlights des Einsatzes war der Aufenthalt im Vergnügungspark in Spanien. Und am Abend ging es mit kräftig durchgeschüttelten Mägen  und ziemlich durchnässt von den Wildwasserbahnen und dem Regen weiter heimwärts.
Sonntag – Mit einem herrlichen Frühstück wurden wir in Yverdon begrüsst und ein letztes Mal setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und tauschten aus. Rasch ist die Zeit in Portugal vorbei gegangen – doch lange wird sie noch in den Herzen nachklingen.
Das komplette Tagebuch und viele Bilder sind unter www.jg-schaerme.ch zu finden.

Persönlich
Zu Ende geht nicht nur das erste Schärmejahr, sondern auch die ersten beiden Semester Theologiestudium am IGW. Ich durfte viel lernen und bin in einigen Punkten persönlich sehr herausgefordert worden. Ich bin super dankbar, dass ich das Wissen aus dem Studium gleich im Schärme anwenden kann. Zum Beispiel bei den seelsorgerlichen Gesprächen.
Es hat mich immer wieder tief berührt, wenn sich jemand aus der JG entschieden hat, seine Fragen und Probleme nicht länger einfach zu ignorieren, sondern sich konkret mit ihnen auseinander zu setzten. Gott lebt und wirkt noch heute in, an und durch uns – wenn wir es zulassen.
Freuen tue ich mich jetzt auch auf die Sommerpause und einige Tage in den Bergen. Schon bald gehen dann die Vorbereitungen für das nächste Schärmejahr wieder los und ich bin gespannt, was das nächste Stück Schärmegeschichte mit sich bringen wird.

Terminkalender
Das nächste Ehemaligentreffen findet am Sonntag, den 02.10.05 statt. Voraussichtlich wird es die Möglichkeit geben, bereits am Samstag Nachmittag anzureisen und im Massenlager zu übernachten. Detaillierte Infos folgen noch.
Am 12.03.06 findet in Payerne der nächste Stami-Cup statt. Neben spannenden Spielen wird es auch diverse Verpflegungsstände geben und Raum und Zeit angeboten, um sich wieder einmal zu treffen – und natürlich lautstark die JG’s vom Schärme anzufeuern.
Den Freundesbrief gibt es auch per Email. Helfen Sie uns Kosten sparen und melden Sie uns Ihre Emailadresse. Sie erhalten den Freundesbrief dann per Email und könne auch gleich die Fotogalerie im Internet besichtigen.
Eine schöne Sommerzeit

Verschiebung der Perspektive

„Woher wisst ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben?“
Diese herausfordernden Fragen stehen in Jakobus 4, 14. In einer kleinen Randbemerkung der Bibelausgabe von „Das Neue“ ist zu lesen, dass schon zur Zeit des Jakobus viele Menschen nur noch die Rentabilität ihrer Geschäfte im Kopf gehabt hätten und ihr ganzes Leben darauf ausrichteten. Hört sich doch irgendwie sehr bekannt an. Auch heute ist in den Tageszeitungen zu lesen, dass eine grosse schweizerische Bank ein Rekordjahr hinter sich hat, dass der Schokoladenkonsum pro Kopf in der Schweiz wieder gestiegen ist, und und und. Wir sind immer mehr Konsum- und Gewinnorientiert. Alles dreht sich nur noch um Zahlen, Maximierung des Profits, und dass die Wachstumskurve ja immer nach oben zeigt.
Ich habe persönlich nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Geschäftsmann seine Tätigkeiten zu optimieren sucht. Oder wenn eine Unternehmung ihren Gewinn maximieren will. Das ist schliesslich ihre Aufgabe und es kann damit auch Gutes getan werden. Doch darf man ab all diesen Sachen die Fragen des Jakobus nicht aus den Augen verlieren. All unser Planen und Kallkulieren ist gut und recht, doch schon morgen, ja sogar schon heute, können wir Menschen vor unserem Richter stehen. Gott hat uns beauftragt, unser Leben zu nutzen und Verwalter der Schöpfung zu sein (Gen. 1, 28). Doch kein Mensch hat die Möglichkeit, durch sein Tun, Planen, Sorgen auch nur einen einzigen Tag an sein Leben anzufügen (Mat. 6, 27). So empfiehlt Jakobus dann auch: „Sagt lieber: „Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.““. (Jak 4, 15)
Dann können wir auch entspannt an die zweite Frage gehen. Wenn unser Leben nur aus Profit, Maximierung, Optimierung besteht, sind wir vom wirtschaftlichen Entwicklungspotential abhängig. Doch mit allem weltlichen ist es so, dass es Hochs und Tiefs gibt. Nur die göttliche Dreieinigkeit ist konstant. Er der da war, ist und sein wird. (Heb. 13, 8)
Was wir im Schämre in den vergangenen Monaten so getan haben, darf ich euch in diesem Freundesbrief mitteilen. Und, so Gott es will, auch einen Ausblick auf einige unserer zukünfigten Projekte geben.

Ehemaligentreff
Am 31. Oktober 2004 trafen sich über 30 ehemalige Jeune Filles und Jeune Hommes zu dem alljährlichen Ehemaligentreff des Schärme. Novum in diesem Jahr war, dass es anstelle von einem ganzen Wochenende auf den Sonntag reduziert wurde. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging man als Gruppe in den Gottesdienst. Als danach alle mit dem Mittagessen fertig waren und man es sich bei Kaffee, Tee und Kuchen gemütlich gemacht hat, schaute man sich einige Bilder aus dem vergangenen Schärmejahr an und sah einen Zusammenschnitt des Portugallagers 2004. Es war für mich sehr spannend Menschen zu treffen, die den Schärme schon viel länger kennen und Teil der Geschichte sind. Auch dieses Jahr gibt es natürlich wieder ein Ehemaligentreffen. Zum Vormerken hier bereits das Datum: Sonntag, 02.10.05

Die Kuh die macht Muh
Etwas erstaunt waren die Teilnehmer der Jugendgruppe, als ich sie bat, mir ihr Geld für eine Kuh zu geben. Doch als ich sie dann beruhigt hatte und ihnen klar wurde, dass nicht ich eine Kuh kaufen wollte, legten die Jugendliche über CHF 400.—für unser Projekt Milchkuh zusammen. Nun aber von Anfang an. Die Hilfsorganisation WorldVision Schweiz setzt sich für nachhaltige Entwicklungshilfe ein. Eines ihrer Projekte ist es, denn Menschen eine eigenständige Existenzgrundlage zu vermitteln. In vielen Ländern reicht eine Milchkuh dafür beinahe aus. Die Milch ergänzt die Nahrung um viele wichtige Elemente und der Überschuss kann auf dem Markt verkauft werden. Die Kälber können jeweilen zur Mast oder Zucht verwendet werden, so dass schon bald ein eigener Betrieb entsteht. Nun haben wir also vom Schärme eine solche Kuh gekauft, respektive, wir lassen sie kaufen. WorldVision hat das Geld überwiesen bekommen und wir sind nun stolze Kuhverschenker.

Schneesportweekend
Von den zwei geplanten Wochenenden durften wir am 15./16. Januar 2005 bereits das erste Lager gemeinsam mit Moudon durchführen. Mit einer motivierten Schar gingen wir in aller Früh los, um den Samstag auch wirklich noch nutzten zu können. Das Wetter war während des ganzen Wochenendes ein wahrer Traum und auch über die Schneeverhältnisse konnte man sich nicht wirklich beschweren. Am Samstag abend versuchten wir dann Heissluftballone zu basteln, doch leider flog keines der drei Objekte. Sie gingen alle in einem kleinen Feuerball auf. Schade. Doch der Sonntag machte dies mit herrlichem Wetter wieder wett und so konnten wir nach getanem Hausputz die Pisten in vollen Zügen geniesen.
Das nächste Wochenende ist für den 5./6. März 2005 geplant und findet in Rougemont statt. Wie in den vergangenen Jahren werden wir dieses Lager gemeinsam mit Moudon, Montreux und Lausanne veranstalten und uns so schon einmal für den Einsatz in Portugal beschnuppern können.

Stami Cup
Um den Cup – Sieg des letzten Jahres zu verteidigen, stellten sich die Yverdoner Favoriten am 6. Februar ihren Herausfordern aus Lausanne, Cossonay, Moudon (zwei Teams), Montreux und Vallorbe/Payerne. In der Vorrunde waren sieben kraftzehrende Spiele zu meistern um die nötige Punktzahl zu erreichen, die einem einen Platz unter den ersten vier Teams sichern würde. Denn nur diese Mannschaften konnten sich in der Zwischenrunde noch für das Finale qualifizieren. Leider verpassten die Yverdoner Unihockeyspieler den vierten Rang aber knapp mit einem Punkt und spielte in der Zwischenrunde noch um die Plätze fünf bis acht. Die Energie und Motivation waren wahrscheinliche in der Vorrunde geblieben, so dass es in der Schlussrangliste leider nur zu einem sechsten Rang reichte. Doch das Yverdoner Team mit dem Motto „Hippies“ nahms gelassen und war mit seiner Leistung zufrieden.
Das zusammengeschlossene Team aus Vallorbe und Payerne hingegen überraschte nach einem dritten Rang in der Vorrunde mit brilliantem Spiel in der Zwischenrunde und konnte sich in einem hart umkämpften Finale den Cup mit einem 7:5 Sieg gegen Moudon I holen. So darf der Schärme auch nächstes Jahr wider Gastgeber für den Stami Cup sein. Voraussichtlicher Austragungsort ist Payerne.

Portugal
Mit jedem Tag rückt auch der Abreisetermin für unseren Arbeitseinsatz in Portugal näher. Am 24. März ist es schon wieder so weit, dass wir in den Reisecar steigen und die lange Fahrt in den Süden verschlafen werden. Bereits zum zehnten Mal machen die Jugendarbeiten aus Moudon und Yverdon gemeinsame Sache mit diesem Projekt und doch bietet dieses Jahr seine Einzigartigkeiten an. Denn dieses Mal werden wir nicht wie sonst üblich die ganze Zeit im Süden verbringen, sondern unsere Zeit in Portugal aufteilen. Die ersten paar Tage werden wir gemeinsam im Norden (Mafra) bleiben, um erst im Anschluss daran ganz in den Süden (Algave) zu fahren. Es hat noch ein paar wenige Plätze frei. Kurzentschlossene rufen am Besten rasch im Schärmebüro an, und dann schauen wir, was wir machen können.

Schärme Büsli
Im Januar mussten wir den Schärme Bus bei der Motorfahrzeugkontrolle vorführen gehen. Um nicht ein zweites Mal zur Kontrolle fahren zu müssen, brachten wir den Bus vorab in die Garage, da auch der Service fällig war. Bei der Prüfung des Fahrzeuges entdeckten dann die Mechaniker einige Mängel und machten uns einen Kostenvoranschlag für die Reperatur. Da der hintere Teil der Karosserie vom Rost ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, war die Instandsetzung sehr kostenintensiv. Wir entschieden uns dennoch, dem Schärmebüsli nochmals unter die Arme, oder besser gesagt Radkästen, zu greifen, und liesen ihn komplett überholen. Das hat sich ausgezahlt, mussten wir doch kein zweites Mal an die Prüfung.
Neben der besagten Karosseriearbeit mussten auch die vorderen Stossdämpfer, Bremsbeläge und die Aufhängung für das Getriebe ausgewechselt werden, so dass die Reperatur das Budget der Jugendarbeit mit über CHF 4500.—belastete. Beiliegend finden Sie einen Einzahlungsschein, womit Sie uns praktisch Helfen können, den Schärme und sein Büsli am Laufen zu halten. Herzlichen Dank.

Persönlich
Die Einarbeitungsphase ist nun mehr oder weniger vorbei und allmählich werden gewisse Aufgabe zur Routine. Es freut mich riesig, dass einige der Teilnehmer eine Beziehung zum Schärme aufgebaut haben, und schon auch mal unter der Woche vorbei schauen kommen. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, einige der Jugendlichen überhaupt nicht zu erreichen. Doch so geht das Spiel. Und solange sie immer in die Jugendgruppe kommen, solange dürfen wir ihnen weitergeben, was uns wichtig ist.
Neben der Arbeit im Schärme studiere ich noch am IGW. Wie Völki wohl auch, profitiere ich sehr von dieser Kombination, so anstrengend es auch sein mag. Einige der Kurse sind sehr herausfordernd und unbequem, doch nur wenn wir aus unserer Schachtel hinaussteigen, können wir wirklich mit dem Herrn unterwegs sein. Und so werden einem häufig gerade die unbequemen Situationen zu den grössten Lehrmeistern und man merkt, wie Gott einem verändert.
So darf ich mich in Yverdon auch immer mehr zu Hause fühlen. Ein Grund dafür ist sicher die herzliche Art von vielen Mitgliedern der Kirchgemeinde und deren Mittragen des Schärme im Gebet. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich einmal in der welschen Schweiz wohnen werde. Die französische Sprache und Mentalität waren mir nicht gerade ein Greuel, aber doch schon eher unsympatisch. Und nun merke ich, wie sich meine Einstellung langsam zu verändern beginnt und ich mich wohlfühlen kann, mich zu Hause fühlen kann.
Zum Schluss sende ich ein herzliches Dankeschön an Sie alle. Sie haben den Schärme geprägt. Sie haben ihn mit Gebet und Gabe am Leben erhalten. Sie sind es, die die wirkliche Arbeit tun. Danke, dass ich den Schärme nicht alleine trage, sondern Sie neben mir stehen und mit anpacken.

Herbst 2004

Gehen und Kommen?
Liebe Freunde des Schärme. Wie Sie in der letzten Ausgabe lesen konnten, haben sich Völki und seine Familie vom Schärme verabschiedet und wirken nun in der Jugendarbeit des EGW Bern mit. Doch den Schärme gibt es noch. Und als neuer Leiter freue ich mich, Ihnen diesen ersten Freundesbrief schreiben zu dürfen. Jene unter Ihnen, welche das Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Yverdon erhalten, konnten ja bereits einiges über mich lesen. Ich möchte aber alle anderen nicht im Dunkeln über meine Person lassen.

C’est qui ce Matthias?
Wenn in der Bibel jemand vorgestellt wurde, dann meistens mit seinem Namen, dem Namen seiner Eltern und seinem Herkunftsort. In meinem Falle würde das dann so lauten: Ich bin Matthias, Sohn von (Ben) Hans und Sylvia Liechti – Ledermann aus Rümlingen Baselland. Doch vielleicht ist man heute neugieriger als dazumal, denn wer gibt sich schon noch mit einer so kurzen Vorstellung zufrieden?

Also, ich durfte mit drei Schwestern in einem gläubigen Elternhaus aufwachsen. Meine Eltern waren in der Landwirtschaft tätig und um nichts in der Welt möchte ich es missen, auf einem Bauernhof aufgewachsen zu sein – auch wenn ich so manche Narben davon getragen habe. Nach der obligatorischen Schulzeit ging ich an das Gymnasium mit dem festen Ziel, Linienpilot zu werden. Doch das sollte nicht sein und ich wechselte in eine kaufmännische Ausbildung. Nachdem ich Diese im letzten Jahr abgeschlossen hatte, ging ich für ein gutes halbes Jahr nach Kanada. Ich besuchte dort eine Jüngerschafts- Missionsschule von JMEM (Jugend mit einer Mission) und erlebte gewaltiges mit dem Herrn Gott. In dieser Zeit wurde mir klar, dass ich mich für den vollzeitlichen Dienst ausrüsten solle. Zurück in der Schweiz meldete ich mich dann am IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission) an und drücke dort seit diesem Sommer die Schulbank.

Doch ein Leben besteht ja nicht nur aus Schule und Ausbildung – auch wenn wir Schweizer da schon sehr viel Gewicht drauf legen. In meiner Freizeit bin ich sehr gerne draussen am mich bewegen – am liebsten in den Bergen. Auch in die Jungschar ging ich immer sehr gerne und wurde schliesslich auch Leiter was mir sehr viel Freude bereitete. Computer und Bücher haben ebenfalls eine gewisse Anziehungskraft auf mich und so wird es mir kaum langweilig.

Das diese Zeilen auch keine vollumfängliche Vorstellung sind, ist mir bewusst. Es würde mich aber freuen, Sie am Ehemaligen Treff begrüssen zu dürfen und kennen zu lernen.

Und der Schärme?
Den Schärme gibt es natürlich auch noch – doch wie in der letzten Ausgabe erwähnt, in einer etwas erweiterten Form. Denn neben der evangelischen Jugendarbeit in Yverdon und Umgebung, zählen neu auch eine Jugendgruppe und Jungschar in Payerne zum Tätigkeitsfeld. Die Gruppe in Yverdon ist aufgeteilt in eine Ostgruppe, die sich in Yverdon trifft, und einer Westgruppe mit Treffpunkt in Vallorbe. Die Jungschar in Payerne wird von deutschsprachigen Kindern mit festem Wohnsitz im Welschland besucht. Auch für die Jugendgruppe ist das zur Zeit noch der Fall. Doch ist in der Payerner JG klar die Idee, dass man das Angebot auch für Jeune-Filles und Apprentis offen hält. Diese Arbeit befindet sich aber noch recht im Aufbau und wie der Volksmund sagt: „Guter Ding will Weile haben“ Ich hoffe allerdings, dass diese „Weile“ absehbar wird.

Aller Anfang ist schwer?
In allen vier Gruppen zusammen haben wir zur Zeit etwas über 30 Teilnehmer. Das mag auf den ersten Blick nach wenig ausschauen, doch scheint die Teilnehmerzahl langsam zu wachsen. Für mich hat das sowohl Vor- wie auch Nachteile. Denn auf der einen Seite kann ich mich so besser auf die einzelnen Teilnehmer einlassen, auf der anderen Seite weiss ich aber, dass es noch mehr „Kunden“ im Einzugsgebiet hätte, von denen ich noch keine Adresse habe und die vielleicht keine Ahnung vom Schärme haben.

Auch bin ich eine Mitarbeiterliste am Aufbauen um ein kleines, fähiges Team zusammen zu stellen. Mich im Schärme überflüssig zu machen ist sicher nicht das Ziel. Doch muss das Angebot gewährleistet werden, wenn ich verhindert bin. Sollte jemand Interesse daran haben, sich mit ein wenig Zeit praktisch im Schärme zu investieren, dann lassen Sie es mich doch bitte wissen. Gesucht sind Leute für Fahrdienst und auch die (regelmässige oder spontane) Mitarbeit an den einzelnen Abenden (montags in Payerne, dienstags in Yverdon und mittwochs in Vallorbe). Bitte geben Sie mir auch bescheid, wenn Sie früher schon auf einer Fahrdienst- oder sonst einer Mitarbeiterliste gewesen sind. Bei der Übernahme der Adressdatenbank war mir leider nicht ganz klar, wer aktiv mitarbeitet und wer nur ab und zu seine Dienste zur Verfügung stellt oder gestellt hat. Ich hoffe Sie verzeihen mir, dass ich den Freundesbrief für solche administratorische Mitteilungen verwende.

Und der erste Eindruck?
Das erste Treffen haben wir in allen Gruppen dazu verwendet, einander etwas kennen zu lernen. Es ist spannend zu sehen, wie sich so unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Ecken der Schweiz doch verstehen können und wie die Sprache verbinden kann. Eine der Teilnehmerinnen kam am ersten Abend zu mir und sagte, sie hätte nicht sehr gutes von der JG gehört und wolle sich das Ganze mal mit eigenen Augen ansehen. Ich war persönlich überrascht, dass sie in der nächste Woche wieder kam und mir danach sogar mitteile, dass sie sich sehr wohl fühle.

Einige der Teilnehmer haben untereinander auch schon Freundschaft geschlossen, und man hört sie sich miteinander für den Ausgang verabreden. Ich bin dankbar, dass der Schärme ein Ort der Begegnung ist. Mein persönliches Gebet bleibt aber, dass die Teilnehmer nicht nur mir und einander begegnen, sondern dass sie den Herrn Jesus im Schärme persönlich kennen lernen dürfen. Deshalb hat mich ein Email letzte Woche besonders gefreut wo es hiess: „Seit der letzten JG glaube ich wieder an Gott und vertraue ihm von Neuem. Ich habe viel aus meiner Vergangenheit abgelegt was ich nie für möglich gehalten hätte.“ Ich hoffe fest, dass dieser Entschluss immer fester werden darf und Leben verändert.

Auf der anderen Seite hat es aber auch Teilnehmer die offen bekunden, dass sie nichts von Gott wissen wollen und das die Kirche sowieso nur die Menschen anlüge. Es freut und überrascht mich, dass jene Teilnehmer trotzt der christlichen Botschaften und Grundwerten regelmässig an die Treffen kommen und sich auch aktiv beteiligen. Dass ich zwischen diesen Extremen nicht vermitteln kann, ist mir sehr klar geworden, als wir letzthin über die Gemeinde Jesu diskutierten. Es tut dann speziell gut zu wissen, dass Jesus sich selber jedem bekannt machen kann und wir nur Willens sein sollen, von IHM dafür gebraucht zu werden.

Und das ist auch meine Motivation. Denn ohne diese Zuversicht wäre diese Arbeit wohl nicht fruchtbar und hätte sicher nicht all die Jahre bestanden. Ich bin gespannt, in welche Richtung der Schärme sich entwickeln wird. Und obwohl ich erst angefangen habe den Schärme zu leiten, möchte ich die Zügel loslassen und zuschauen, wohin uns der Heilige Geist bringt.

Was kommt nun?
Das Programm des aktuellen Semesters besteht aus Diskussionsabenden und Aktivitäten. Wen es interessiert was wir gerade treiben, kann sich gerne über Internet unter www.jg-schaerme.ch informieren. Es würde mich natürlich sehr freuen, auch einmal einen Gästebucheintrag von Ihnen lesen zu dürfen.

Die Schneeweekends in Gstaadt und Rougemont sind wie auch der Arbeitseinsatz in Portugal wieder mit auf dem Programm. Ich persönlich freue mich sehr auf diese Tage, bieten sie doch die Möglichkeit, die Leute von einer anderen Seite und vor allem für eine längere Zeitspanne kenne zu lernen.