Fahrzeuginspektion und Co

Jeder kennt sie, die in regelmässigen Abständen wiederkehrenden Inspektionen und Prüfungen. Und da ich seit kurzem auch Besitzer eines mobilen Untersatzes bin, hiess es auch für mich zur Fahrzeuginspektion zu gehen. Zugegeben, etwas mulmig war mir schon, denn wenn der Inspektor da technische Fragen auf französisch auf mich abfeuert, fehlt mir doch der entsprechende Wortschatz. Doch die Angst war unbegründet und mein Motorrad ging anstandslos durch die Prüfung. So hat man es doch gerne.
Mit dem Schärmebüssli letztes Jahr war das ja nicht unbedingt der Fall. Wir wussten, das einiges zu tun war, um den Kriterien der Strassenverkehrsordnung zu entsprechen, also gingen wir vor der Prüfung in die Garage. Unsere Annahmen erwiesen sich als korrekt und die Instandstellung wurde ziemlich teuer. Doch nach dieser intensiven Kur wo geschweisst, geschraubt und geflickt wurde, erfüllte unser Bus die Anforderungen und wurde wieder auf die Strassen gelassen.
Ja und manchmal ist mit der Fahrzeuginspektion dann auch Schluss mit herumfahren. Der Aufwand zur Instandsetzung würde sich nicht mehr lohnen, das Fahrzeug hat seinen Dienst geleistet und wird nun entweder ins Ausland verkauft, verschrottet oder gegen ein neues Fahrzeug in Anzahlung gegeben.
Doch nicht nur mit Fahrzeugen veranstalten wir solche Inspektionsrituale. Im Militär zum Beispiel gab es immer wieder sogenannte Fit-Checks. Da mussten wir beweisen, ob wir nun körperlich leistungsfähig waren. Oder auch die kürzlich eingeführten Fahrprüfungen für Autofahrer ab 70. Überall müssen wir unsere Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Es genügt heute nicht mehr einfach zu sein, heute muss man leisten können.
Vielleicht wirkt dieser Vergleich etwas holperig. Aber würden wir bei einer Glaubensinspektion bestehen oder durchfallen? Müssten wir gross investieren, um den Anforderungen zu entsprechen? Und welche Anforderung gibt es überhaupt? Müssen wir auch im Glauben etwas leisten können, um zu bestehen? Solche und ähnliche Fragen werden auch durch die Berufswelt gefördert. Immer mehr muss man für eine neue Stelle harte Auswahlkriterien erfüllen oder gar mehrere Prüfungen bestehen. Ob wohl Gott seine Kriterien auch immer nach oben hin korrigiert?
Gott sei Dank wissen wir, dass er immer der Selbe ist – gestern, heute und in alle Ewigkeit. Er ist konstant und so kennen wir auch das Kriterium: „Keiner kommt zum Vater denn durch mich!“ sagt Jesus in Johannes 14, 6. Doch möchte ich nicht sagen, dass wir ohne Inspektionen auskommen. Es ist etwas reinigendes daran, wenn man jemand anderes in sein Glaubensleben blicken lässt und nichts versteckt. Nehmen wir doch den Jahreswechsel als eine solche Gelegenheit wahr und prüfen wir uns gegenseitig.
Die Schärme-Prüfung
Der Jahreswechsel bringt im Schärme einiges Neues und viel Spannendes mit sich. So werden wir Mitte Januar gemeinsam ein Wochenende in den Bergen verbringen. Mit der Jungschar aus Payerne werden wir Ende Januar ebenfalls in die Berge gehen und gemeinsam mit zwei anderen Jungscharen aus dem Baselbiet mit den Schlitten die Kandersteger Abfahrten unter die Kufen nehmen.
Aber auch während den regulären JG-Abenden haben wir ein buntes Programm für die Jungen parat. Was das Jahr 2006 mit sich bringen wird, dass werden wir alle gemeinsam entdecken. Und bestimmt treffen wir dabei auch auf die einte oder andere Inspektion. Na dann, viel Spass!

Die Sache mit der Ruh

Wenn man in diesen Tagen durch die Natur schweift, fällt einem wohl noch das eine oder andere Blatt auf den Kopf und unter den Füssen raschelt das bereits gefallene Laub. Die Bäume haben ihre Säfte aus den Ästen gezogen und bereiten sich so auf die kühle Jahreszeit vor. Für sie ist es eine Prüfung, eine harte Zeit, und nur ohne Laub können sie das Gewicht des Schnees ertragen und der Kälte trotzen.
Früher war der Winter auch für den Menschen eine Prüfung – und in einigen Regionen unserer Erde ist das auch heute noch so. Die Kälte machte es dem Organismus schwer zu funktionieren und nur wer im vergangenem Jahr hart gearbeitet hatte, konnte sich und seine Familie ernähren. Und dennoch war der Winter die Zeit des Ruhens. Nicht nur für die Natur, sondern auch für den Menschen. So musste nicht von früh bis spät auf dem Feld gearbeitet werden, nein, man konnte vom Lohn seiner Arbeit leben und das Sein in der Familie und für sich selbst geniessen.
Dieser Rhythmus ist uns leider etwas verloren gegangen. Musse ist ein Wort, welches nur den wenigsten noch geläufig ist. Denn auch im Winter pulsiert unser Leben und man will auf keinen Fall etwas verpassen.
Während meiner Schulzeit war ich immer sehr begeistert von den ganzen naturwissenschaftlichen Fächern und so wollte ich für einige Zeit unbedingt Bioniker werden. Da beobachtet und analysiert man Vorgänge oder Strukturen in der Natur und versucht sie für den Menschen zugänglich zu machen. Zur Zeit beschäftigen sich diese Wissenschaftler zum Beispiel mit dem Flug der Libelle oder der architektonischen Struktur von Grashalmen. Sehr spannende und gleichzeitig auch komplexe Zusammenhänge und Modelle, welche dem Menschen einen grossen Nutzen bringen werden, sobald man sie verfügbar gemacht haben wird. Und vielleicht betätige ich mich jetzt auch gerade als Bioniker, wenn ich mir wünschte, dass mehr Menschen diesen natürlichen Rhythmus wieder übernehmen würden. Gerade die Zeit des Advents lädt doch dazu ein, inne zu halten und still zu werden.
Wir haben uns letzthin im Schärme mal die Zeit genommen, nur eine einzige Minute einmal einfach still zu sein. Zuvor verbrachten wir auch eine Minute ohne Reden, hörten dazu aber Musik. Die Rückmeldung war einstimmig – ruhig sein ohne Musik ist eine komische Sache, man fühlt sich fehl am Platz und weiss nicht so recht, was man anfangen soll.
So haben gerade wir Jungen es nicht so dicke mit der Stille. Wir mögen es vibrierend und lebhaft, doch mit stillem Reflektieren können wir nicht sehr viel anfangen. Und vielleicht ist das auch ganz in Ordnung so. Es darf leben – schliesslich kam Jesus auf die Welt, um uns genau das zu geben – Leben, und das im Überfluss (Joh 10, 10). Aber um wirklich leben zu können, brauchen wir Momente der Ruhe.
Ein Mensch, der dauern nur Vollgas gibt, wird daran zu Grunde gehen. Erst das Bewusst machen von seinem eigenen Leben ermöglicht es, sein Leben voll auszureizen. Und die wenige Zeit, die wir auf Erden haben, möchten wir doch alle bis ins äusserste auskosten. Luther meinte einmal, dass wenn er besonders viel zu tun hatte, er sich doppelt soviel Zeit für die Stille nahm. Zeit ist auch heute noch das einzige Gut, dem wir auf keine Weise etwas hinzufügen können. Einstein meinte zwar, auch sie sei relativ, doch auch er starb und konnte seinem Leben keinen Augenblick anhängen. Und darum, ob alt oder jung, besinne dich. Nimmt dir Momente aus deinem hektischen Leben und verwandle sie in Inseln der Ruhe. Du wirst überrascht sein, was dabei alles entstehen kann! Schöne Weihnachten und Gottes Segen.

Glaubenswerk

Ich sitze in der Studierstube am IGW in Burgdorf und versuche, mir die Endungen der griechischen Deklination einzuprägen. Mein Blick fällt auf die Bibel und als ich sie zur Hand nehme und aufschlage sticht mir der Vers aus Offenbarung 3, 1-2 ins Auge:
Ich weiss deine Werke: Du hast den Namen, dass du lebest, und bist doch tot. Werde wach […] denn ich habe deine Werke nicht als völlig erfunden vor meinem Gott.
Härter hätte mich in diesem Moment wohl kein anderer Vers aus der Bibel treffen können. Ich habe mich über die Sommerpause mit dem Leben und Tun von C.H. Spurgeon – dem Löwe unter den Predigern – befasst. Eine von Spurgeons Hauptaussagen ist, dass Glaube ohne Werke tot ist, nichtig, ungültig. Und auch bei Jakobus finden wir eine solche Aussage im zweiten Kapitel seines Briefes.
So brachte dieser Sommer die Frage an mich, wo sind die Werke meines Glaubens? Wo die Berge die ich versetzt habe? Eine persönliche Frage die sich jeder immer wieder stellen sollte. Ich habe sie für mich nicht beantworten können – und werde dies wohl mein Leben lang auch nicht fähig sein.
Was mir aber wichtig geworden ist, möchte ich euch mitteilen. Das Wort Glaubenswerk besteht wieder aus zwei Substantiven. Glauben und Werk – in dieser Reihenfolge. Wir sollen nicht etwas bewirken, an das wir schlussendlich glauben können. Es ist nicht unser Werk, das den Glauben schürt. Es ist allein Gottes Tun durch uns, was uns glauben lässt, dass er grosse Dinge tun kann. Unsere Werke sollen dem Glauben folgen, sollen Zeugen sein und dürfen uns ermutigen. Doch kann niemand allein durch sein Tun gerettet werden. Die Werksgerechtigkeit ist bei Gott nicht gerecht. Sie ist gerade zu ungenügend weil wir uns selbst durch unsere Werke zu erhöhn versuchen. Doch ist ein Glaube ohne bezeugende Werke auch tot, nichtig, ungültig. Die Beiden gehen Hand in Hand, der Glaube der führt, die Werke die folgen. Lasse ich in meinem Leben dem was ich glaube auch Taten folgen? Und zwar konsequent, nicht nur wenn es andere auch bezeugen können?
Zu gerne tun wir doch etwas Gutes, wenn es jemand sieht oder erfahren könnte um uns danach auf die Schultern zu klopfen. Ein jeder geniesst es, gelobt zu werden. Ein Lob ist Balsam für unser Selbstwert. Doch in der Ewigkeit werden wir unsere Werke nicht vor Menschen verantworten müssen, sondern vor Gott. Und er sieht und weiss alles – egal wo wir etwas tun oder wo wir etwas unterlassen.
Mein Glaubenswerk muss nicht gross sein – euch nicht bekannt sein, damit ich etwas davon habe. Aber es muss existieren, sonst ist mein Glaube tot.
Dieses Jahr ist der November für den Schärme ein sehr aktiver Monat. Wir haben viel auf dem Programm und zusätzliche Anlässe ausserhalb des normalen Betriebes. Doch ist das kein Glaubenswerk! Aktivität macht kein Glaubenswerk wett. Wir können uns noch so sehr in eine Sache hineinknien, schlussendlich zählt die Motivation. So muss ein Glaubenswerk auch überhaupt nicht sichtbar sein. Es kann fühlbar, erfahrbar und existent sein, ohne physische Gestalt annehmen zu müssen.
Jesus sagt, dass wir grössere Dinge zu tun vermögen als er auf der Welt getan hat (Joh 14, 12). Wo ist mein Glaube, dass das möglich ist? Es geht mir nicht um Wunder – auch wenn solche die natürliche Folge eines lebendigen Glaubens sind. Es geht mir darum, dass ich ein Glaube will, der lebt, atmet und fühlt. Etwas weg vom Kopf und hin zum Herzen. Dazu sind wir alleine nicht fähig. Doch unser Beistand, der Heilige Geist hat die Möglichkeiten dazu. Mein Wunsch ist aufzuwachen, an Gott zu glauben,  meinem Glauben Werke folgen zu lassen und zu erkennen, dass Gott grosse Dinge tun kann – auch und sogar durch mich.

Dia-log-isch

Wenn zwei oder mehr Menschen miteinander reden, dann nennt man das üblicherweise ein Gespräch oder eben einen Dialog. Das Wort stammt, wie so viele andere auch, vom Altgriechischen dialégomai was sich unterhalten bedeutet. Spaltet man das Nomen auf, erhält man vorerst Dia und Logos. Ersteres meint ebenfalls auf Griechisch durch, hindurch und Letzteres Wort, Sprache.
Keine Angst. Obwohl für mich mit diesem Jahr der Griechischunterricht am IGW begonnen hat, werde ich mit solchen Dingen zurück halten. Warum dann diese Einleitung?
Nun, der Oktober steht sehr im Zeichen des Dialoges für die Jugendgruppen. Zunächst werden wir am ersten Sonntag unser alljährliches Schärme Nachtreffen haben wo sicher so einiges Geschwatzt werden wird. Für den Gemeinsamen Gottesdienst sind natürlich alle herzliche Eingeladen. Mitte Monat gibt es dann auch ein Wochenende, welches wir gemeinsam mit Moudon organisieren. Dieses Wochenende werden wir so richtig Zeit haben, uns mit allen zu Unterhalten und sie besser kennen zu lernen.
Der Dialog ist aber auch zentral während den Abenden. Nur wo Gesprochen wird, entsteht eine Gemeinschaft, kann aneinander Anteil genommen werden. Durch Dialog entsteht vertrauen, können alte Wunden aufgedeckt werden und endlich verheilen. Aber auch Freude lässt sich nur mit Dialog wirklich teilen.
Kommunikation ist eines der Grundbedürfnisse der heutigen Zeit. In meinem WK bewachten wir die überschwemmten Gebiete im Berner Oberland. Während Tagen gab es kein fliessendes Wasser, keinen Strom, kein Telefon. Dank der mobilen Telefone und des funktionierenden Funknetzes konnten die Anwohner ihre Angehörige informieren, sich organisieren und die nötigen Schritte arrangieren. Auch das Kader der beteiligten Instanzen traf sich zu mancher Sitzung um mittels Dialog die beste Vorgehensweise der Räumung zu definieren und anschliessend an all die beteiligten Menschen weiter zu leiten. Die heutige Welt währe ohne Kommunikation kaum mehr funktionstüchtig.
Zu bedauern ist, dass viele Möglichkeiten des Gespräches missbraucht werden. Entweder sie dienen zur Selbstdarstellung des Einen oder aber es wird gar nicht mehr zugehört. Nehmen wir uns doch wieder erneut Zeit, unserem Dialogspartner unsere Aufmerksamkeit zu schenken und bewusst und aktiv zu zuhören. Nur so entsteht Dialog.
Selbstverständlich ist Dialog aber nicht nur der Austausch von Worten. Mit meinen beiden Neffen, sie sind fünf uns sechs Monate alt, unterhalte ich mich jeweils prächtig, obwohl ich ihre Sprache nicht wirklich verstehe und sie wohl meine auch nicht so ganz. Aber unsere Gestik, Mimik und Stimmlage sprechen durchaus laut mit. Wenden wir uns unserem Gegenüber zu oder ab, schauen wir in die Augen oder hascht unser Blick eilig hin und her? Guter Dialog braucht Zeit, braucht Aufmerksamkeit. Dinge die in unserer heutigen Gesellschaft Luxusgüter geworden sind – umso schöner wenn wir sie jemandem ungeteilt schenken.
Was mich aber staunen lies ist die Bedeutung des aufgespalteten Wortes. Durch das Wort könnte man sagen. Im ersten Kapitel des Evangeliums nach Johannes lesen wir so einiges über das Wort. Es lässt sich aus dem Kontext schliessen, dass Wort als Substitut, als Ersatz für Jesus dient. Also Durch Jesus.
Wir haben gesehen was mit Dialog alles gemeint ist, was er alles bewirken kann. Durch Jesus können wir unsere Mitmenschen wirklich wahrnehmen, können alte Wunden aufdecken und endlich heilen lassen. Durch Jesus können wir Freude teilen und Leid lindern. Durch Jesus – logisch.

Was wirklich zählt? (C.H. Spurgeon)

Eins bitte ich vom Herrn, das hätte ich gern, dass ich bleiben dürfe im Hause des Herrn mein Leben lang, zu schauen die Lieblichkeit des Herrn und seinen Tempel zu betrachten.“ Psalm 27, 4
Geteilte Bestrebungen führen zu Zerstreuung, Schwäche und Misslingen. Der Mann, der nur einen Lebenszweck kennt, kommt ans Ziel. Mögen sich all unsere Neigungen in eine zusammenfassen und sich diese eine auf himmlische Dinge richten! David hat dies eine vom Herrn erbeten – das ist die rechte Zielscheibe für unsere Wünsche, die rechte Quelle, unseren Schöpfeimer hinein zu tauchen; dies ist die Tür, an welche wir pochen, dies ist die Bank, auf die wir unsere Wechsel ziehen sollen.
Man sollte von David in seiner notvollen Lage erwarten, dass er Ruhe, Sicherheit und tausend andere Dinge begehren würde. Doch nein, an den Herrn hat er sein Herz gehängt, und er verzichtet auf alles andere. Er trachtet danach, im Hause des Herrn zu wohnen
Heilige Wünsche müssen zu entschlossenem Handeln führen. Wünsche sind Saatkörner, die auf den fruchtbaren Acker der Tätigkeit ausgestreut werden müssen, sonst bringen sie keine Ernte. Wir können es zur Genüge erfahren, dass unsere Wünsche wie Wolken ohne Regen sind, wenn ihnen nicht tatkräftiges Streben folgt.
David sehnte sich, allezeit in dem Hause des Herrn zu wohnen. Das ist auch unser Wunsch. Wir haben Heimweh nach dem Vaterhaus droben, nach der Heimat unserer Seele. Dürfen wir nur dort auf ewig bleiben, so sorgen wir uns wenig um die Güter oder die Übel dieses armen Lebens. Davids grösster Wunsch war es, die Lieblichkeit des Herrn anzuschauen. Wahrlich, eine herrliche Aufgabe für die wahren Anbeter Gottes im Himmel und auf der Erde!
Wir sollten in die Versammlungen der Gläubigen nicht kommen, um zu sehen und uns sehen zu lassen oder nur den Prediger zu hören, sondern wir sollten in der Gemeinde des Herrn mit dem Verlangen erscheinen, die Herrlichkeit unseres Herrn immer besser kennen zu lernen und seine Liebe zu bewundern. Was für ein Anschauen wird das sein, wenn jeder gläubige Nachfolger Jesu „den König sieht in seiner Schönheit“ (Jesaja 33,17).

Neuanfang
Mit jedem neuen Jahr bilden neue Gesichter die Gruppen des Schärme. Nicht aber nur die Gesichter sind neu. Auch die jeweiligen Geschichten hinter den äusseren Erscheinungen sind für uns unbekanntes Terrain.
In den Vergangenen Tagen haben viele Menschen in der Schweiz nicht ihr Gesicht, aber all ihr Hab und Gut verloren. Während meines militärischen Wiederholungskurses wurden wir in verschiedenen Überschwemmungsgebieten zur Überwachung und Beobachtung eingesetzt. Es galt, mögliche Plünderer und Gaffer von den Häusern fern zu halten. Das Bild das sich einem bot, war jenes der vollkommenen Zerstörung. Auch die Menschen, welche von diesem Unwetter unbetroffen blieben, erhielten mit den Zeitungen und Fernsehberichten einen umfassenden Überblick über die Situation.
Aber nicht nur die Schweiz war von Unwettern getroffen worden. Überall hört man von dem Katastrophengebiet New Orleans in den Vereinigten Staaten. Der Vorteil der Schweiz – das Wasser ist abgeflossen und die Räumungsarbeiten wurden unverzüglich aufgenommen. Nicht so in den Staaten. Dort wurde von Seiten der Regierung die so dringend nötige Ersthilfe unterlassen und nur mühsam kommt die Evakuationsarbeit in Gang. Mit anfängliche grossen Worten konnte nicht über den wirklichen Missstand der Planung getäuscht werden und viele der sonst ergebenen amerikanischen Zeitungen wendeten sich gegen ihre Regierung.
Was haben diese Situationen nun aber mit dem Schärmen zu tun? Wir mussten im letzten Jahr feststellen, das viele der Jugendliche auch ein solches Katastrophenfeld mit sich tragen. Häufig wird es mit grossen Worten, Spässchen oder sonstigen Manövern zu verstecken versucht.
Unglücke geschehen – das zeigt der Verlauf der Geschichte nur zu deutlich. Aber nicht nur in der Natur sind wir Gewalten ausgesetzt, welche wir nie meistern werden, auch persönlich gibt es Situationen, welchen wir nie gewachsen sein werden.
Das Jahr in der welschen Schweiz bietet den Jugendlichen einen Neuanfang. Es kann aber nicht neu angefangen werden, wenn die Problemherde weiter mit sich getragen werden. Es ist uns deshalb ein grosses Anliegen, dass wir die zerstörten Gebiete lokalisieren und gemeinsam Aufräumen können.
Die beiden Bilder der Schweiz und der Staaten sind dabei ein Bild für die Vorgehensweisen. Entweder, es wird wie in der Schweiz sofort mit der Hilfe angefangen und die Wasser umgeleitet, so dass bald auf trockenem Boden gearbeitet werden kann, oder aber wie in den USA. Es werden grosse Worte gemacht, Versprechen gesprochen und nichts gehalten. Resultat sind Seuchen, Plünderein, Anarchie. Damit das nicht so kommt, brauchen wir die Kooperation der Jugendlichen und die Weissheit Gottes. Beides muss im Gebet unterstütz werden, und dabei zählen wir auch auf euch. Vielen Dank.

Ausblick
Was erwartet uns in diesem Jahr im Schärme? Neben dem regulären Programm unter der Woche, werden wir im Herbst ein Wochenende mit den JGs aus Moudon und Payeren veranstalten. Auch die beiden Skiweekends mit Moudon respektive Moudon, Lausanne und Montreux werden wieder statt finden.
Der bewährte und wieder gewonnene Stamicup steht auch auf dem Programm und findet dieses mal in Payerne statt. Das Datum steht noch nicht definitiv fest, wird aber so bald wie möglich kommuniziert. Es stehen dieses Jahr Verpflegungsmöglichkeiten und genügend Zuschauerplätze zur Verfügung, so dass sich ein Besuch als Fan auf jeden Fall lohnt.
Wo uns unsere 10tägiger Arbeitseinsatz dieses Jahr hinführen wird, steht noch auf keinem Blatt geschrieben. Denn nach 10 Jahren Portugal reizt es uns, etwas neues auf das Programm zu schreiben. Abklärungen sind im Gange für Rumänien oder Sardinien. Doch auch die Option Portugal lassen wir uns (noch) nicht nehmen.

Ehemaligentreff
Beiliegend ist die Einladung für das diesjährige Ehemaligentreff. Wir sind gespannt, was dieser Tag uns allen wider für Erinnerungen hoch rufen wird und freuen uns auf ein zahlreiches Erscheinen am 2. Oktober ab 10h00 in der Kirche in Yverdon. Für jene, welche bereits am Samstag Abend kommen möchten, wir werden wahrscheinlich in Yverdon Bowlen gehen. Anmelden nicht vergessen!

Persönlich
Mit dem Schärmejahr beginnt für mich auch mein zweites Studienjahr am IGW. Neben vielen interessanten Fächern steht für mich heuer auch Griechisch auf dem Stundenplan. Es wird ein strenges Jahr und ich bin froh, dass ich im Schärme schon eine gewisse Routine üben konnte, was mir etwas mehr Zeit für die Schule ermöglichen sollte.
Den Sommer durch hatte ich viel Zeit für mich und ich bin dankbar für diese freien Tage. Es war sehr schade, mich von den Jugendlichen im Juli zu verabschieden, haben wir doch vieles zusammen erlebt. Es war eine supertolle Gruppe und ich hoffe schwer, dass sich dieses Niveau durchsetzt. Trotzdem stelle ich keine solchen Erwartungen an die neue Gruppe. Ein Sprichwort sagt: „Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt.“ Ich möchte einfach die neuen Jugendlichen kennen lernen und mit ihnen ein gutes Jahr verbringen. Dabei bin ich super gespannt auf die einzelnen Geschichten, Erlebnisse und Erfahrungen, die wir gemeinsam machen werden.
Ich möchte mich an dieser Stelle auch herzlich bei allen bedanken, die für den Schärme, aber auch für mich beten und bei Gott für diese Arbeit einstehen. Eure Gebete halten mir den Rücken frei. Danke.

Grosse Schritte – oder gar Sprünge

Am Dienstag dem 9. August 2005 ist die US Raumfähre Discovery wieder gelandet. Die erste Reise seit dem tragischen Unglück der  Columbia, wo alle Astronauten ihr Leben verloren. 36 Jahre früher hat zum ersten Mal ein Mensch den Mond betreten. Mit dem Satz „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein grosser Sprung für die Menschheit“ hat Neil Armstrong Geschichte geschrieben.
Für viele Jugendliche wurde der 22. August 2005 ein solcher Schritt. Doch galt Armstrongs Satz für sie gerade umgekehrt. Die Menschheit mag nicht realisieren, was in jedem einzelnen der Jungen gewaltiges geschehen ist. Doch diesen Schritt in die französische Schweiz zu wagen ist noch immer ein grosses Wagnis im Leben eines jungen Menschen.
Man mag denken, dass es früher intensiver war als heute. Das mag stimmen. Aber es liegt mir ferne den Entschluss und Mut eines jeden einzelnen zu schmälern. Ich hoffe, dass auch Sie mich unterstützten, den Jungen in diesem Jahr hier in Yverdon und Umgebung Hilfe und Stütze in diesem Abschnitt ihres Lebens zu sein.
Überblick
Gerne möchte ich Ihnen einen kleinen Überblick über unsere Aktivitäten bis Ende dieses Jahres geben.
Wie gewohnt werden wir jede Woche unser Programm anbieten. Die Themen können Sie jeweils der Schärme Seite oder der Internetsite www.jg-schaerme.ch entnehmen. Doch haben wir für dieses Jahr auch ausserordentliche Anlässe auf dem Programm.
Anfangs Oktober veranstalten wir wieder ein Ehemaligentreffen in Yverdon. Ich bin gespannt wer alles auftaucht und freue mich jetzt schon auf auch mir bekannte Gesichter aus den Geschichtsbüchern des Schärme.
Mitte Oktober findet unser erster gemeinsamer Anlass mit den JGs vom Schärme, Moudon und Payerne statt. Neben ersten Kontakten unter den Jungen bietet es auch uns Leiter die Möglichkeit, die Teilnehmer besser kennen zu lernen.
Auch wollen wir dieses Jahr am Herbstmarkt teilnehmen. In welcher Form ist allerdings noch nicht so klar und ich hoffe noch auf kreative Vorschläge vom Team und vielleicht gar von Ihnen?
Und schliesslich wollen wir uns auch am Familienabend beteiligen. Doch auch hier wissen wir noch nicht genau, in welcher Form das geschehen wird. Lassen wir uns überraschen.
Persönlich
Wo stehen in meinem Leben wohl die nächsten Schritte an? Mein erstes Studienjahr ist mit dem 1. September abgeschlossen und bereits geht es weiter. Viele neue Fächer warten auf mich und ich bin gespannt, was ich alles Neues entdecken werde.
Doch wo soll es bei mir persönlich hin gehen? Ich habe mich über die Sommerpause recht mit dem Gedanken des sündigen und gerecht gemachten Menschen auseinander gesetzt. Pfarrer Christian Brand hat in seiner Predigten über Psalm 17 ebenfalls dieses Thema angesprochen. Mir ist seit Klein auf klar, dass ich vor Gott durch Jesus gerecht gemacht worden bin. Mit den Jahren habe ich mehr und mehr vom Umfang dieser Tat erfasst. Doch erst in den letzten Monaten kam in mir die Frage hoch – ob auch ich mich gerecht sehe – mich selbst?
Es ist ungemein schwerer, ein komplett geheiligtes und gerechtes Leben zu führen, als darauf hin zu arbeiten. Doch genau dort setzt Gott an. Er lässt uns seine Gnade von Anfang an zu 100% zukommen. Vergessen wir das nie im Umgang mit unseren Mitmenschen – und uns selbst.

Alles hat seine Zeit

Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde. Geboren werden und sterben, pflanzen und ausrotten, was gepflanzt ist, würgen und heilen, brechen und bauen, weinen und lachen, klagen und tanzen, Stein zerstreuen und Steine sammeln, herzen und ferne sein von Herzen, suchen und verlieren, behalten und wegwerfen, zerreissen und zunähen, schweigen und reden, lieben und hassen, Streit und Friede hat seine Zeit. (Pred 3, 1-8)
Im letzten Gemeindeblatt habe ich geschrieben, wie schnell das vergangene Jahr für mich vorbei geflogen ist. Und mit dem Juli stehe ich am Ende des ersten Jahres und bereits wieder am Anfang der neuen Schärmegruppe. „Wenn das Ende den Anfang bedeutet“ war das Thema unseres Abschlusstages und wir durften Ihnen einige Ding im Gottesdienst darüber mitgeben. Ja, der Juli ist das Ende des Welschlandjahres für die meisten Teilnehmer der Jugendgruppe. Für viele beginnt mit dem Ende der Sommerferien die berufliche Aus- oder Weiterbildung. Zu diesem Zeitpunkt bangt noch der einte oder andere um seine Lehrstelle. Wollen wir nicht versagen und sie alle mit unseren Gebeten unterstützen.
Doch bringt auch dieses Ende wieder einen Anfang mit sich. Bereits habe ich einige der Namen der JF’s und JH’s des nächsten Jahres und bin gespannt, wie die Gesichter und Geschichten hinter den Namen aussehen. Wollen wir auch jene junge Menschen bereits jetzt in unser Gebet einschliessen.
Ja aber Moment, geht es mit dem Schärme denn auch im Sommer weiter? Es geht weiter, das bestimmt. Aber zuerst freue ich mich auf einige Tage Urlaub in den Bergen, denn auch das hat seine Zeit. Die Jugendgruppen als solche finden erst wieder nach den Sommerferien statt. Mit grösster Wahrscheinlichkeit werden wir den Schärmebetrieb per 22. August wieder aufnehmen. Noch nicht klar ist hingegen, ob es wieder eine Gruppe in Yverdon und eine in Vallorbe gibt. Das hängt primär von der Teilnehmerzahl und Arbeitsort der Jugendlichen ab. Je nach geographischer Situation wäre ich im nächsten Jahr dann auch vermehrt auf Mithilfe im Fahrbetrieb angewiesen. Sollten Sie am Dienstag und oder Mittwoch Abend in den meisten Fällen verfügbar sein und hätten Spass daran, die Jugendlichen herum zu kutschieren, wäre ich froh, wenn Sie sich bei mir melden würden.
Unterstützung und Dank
Es bereitet mir grosse Freude, dass sich Désirée Ritschard aus Vallorbe bereit erklärt hat, ab dem nächsten Jahr im Schärme mit zu helfen. Sie wird mir in der Vallorber Gruppe unter die Arme greifen und sich dann sicher auch einmal im Gemeindeblatt zu Wort melden.
Ein grosses Merci möchte ich an dieser Stelle auch an David Rüetschi und Beat Budmiger richten. Die Beiden haben im letzten Jahr so manche Kilometer abgespult, um die Teilnehmer in die Gruppen zu chauffieren und danach wieder sicher nach Hause zu bringen. David hat zusätzlich auch die Kleingruppe „the core“ seit Anfangs Jahr geleitet. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Menschen in der heutigen, überhektischen Gesellschaft dazu bereit erklären, etwas von ihrer Zeit für das Reich Gottes zur Verfügung zu stellen. Darum ein herzliches Dankeschön an die Beiden.
Dank gebührt aber auch Ihnen. Mit Wort, Tat und Finanzen erfährt der Schärme von vielen Seiten Unterstützung, ohne welche er nicht funktionieren könnte.
Grösste Dankbarkeit empfinde ich aber gegenüber unser aller Vater im Himmel. Er zieht uns zu sich und erwählt uns. Ohne sein Zutun wäre meine und unser aller Arbeit für sein Reich nur eines, sinnlos.

Wenn das Ende den Anfang bedeutet

So lautete das Motto unseres Abschlusstages des diesjährigen Schärmejahres. Bei „Ende“ denke ich häufig an die Sintflut (1 Mos 6, 17ff) oder das Ende dieser Welt (z.B. Mat 13, 49). Wer weiss schon, wann der Becher des Zorn Gottes voll ist und er nicht mehr zurückhält (Off 14, 9f)?
Doch ist Gott nicht das Ende. In Off 22, 13 lesen wir, dass sich Gott als Anfang und Ende (Alpha und Omega (Omega entspricht im lat. Alphabet dem Z) offenbart. Er schafft nicht ein Ende ohne einen anderen Anfang. Das sehen wir durch die ganze Bibel hindurch. Eigentlich müsste es bei Gott eher lauten, dass er anfängt – und wir reiten es zu Ende. So hat er die Schöpfung in guter Absicht gemacht (1 Mos 1, 31) – wir haben sie mit dem Sündefall kaputt gemacht. So hat er die Familie als Ort der Liebe erschaffen – wir haben sie mit Neid erfüllt (1 Mos 4, 5b). So hat er Adam und Eva auch ausserhalb des Paradieses Leben ermöglicht – wir haben es getötet (1 Mos 4, 8). So war auch die Sintflut die einzige Möglichkeit, noch einmal beginnen zu können.
Ein guter Freund von mir programmiert in seinem Job Computerprogramme. Vieles wird unternommen, um die geleistete Arbeit zu bewahren, wenn man sich in einer Sackgasse befindet. Doch irgendwann kommt der Moment, wo der ganze Code gelöscht wird, um noch einmal von vorne zu beginnen – wo einem noch alle Möglichkeiten offen stehen. Durch die Erfahrung weiss man, welcher Weg nicht zum Ziel führt. Doch wie ist das mit Gott? Eigentlich hätte er ja wissen müssen, dass es auch mit Noah’s Nachkommen nicht wirklich klappen wird. Und was macht Gott? Er hat versprochen, keine Wasserflut mehr zu schicken (1 Mos 8, 21f) – kommt diesmal eine Feuerflut? Ja! Was, fragen sich jetzt jene, welche mit den biblischen Geschichten vertraut sind. Gott hat doch keine Feuerflut geschickt. Nun, in gewissem Sinne schon. Durch Jesus Christus haben wir den Zugang zu Gott wieder geöffnet bekommen. Jesus hat uns den Heiligen Geist versprochen, der wie Feuerzungen auf die Jünger niederging (Apg 2, 3). Das Feuer in uns soll das Böse dieser Welt verbrennen, läuternde Wirkung haben. Wo ist diese Eigenschaft der Christen nur geblieben? Und so führen auch wir die Welt nicht etwa zur Besserung. Am Schluss steht der Welten definitives Ende. Doch auch dieses Ende bedeutet einen Anfang. Der Anfang der restlosen Trennung zwischen Gut und Böse, der Anfang der Ewigkeit – welche nicht einmal wir kaputt machen können (Off 21).

Portugal
Mit dem bewährten Surprise Car ging die Reise am Donnerstag, den 24.03.05 von Moudon über Yverdon nach Genf durch Frankreich um schliesslich am Freitag Morgen in Barcelona anzukommen. Mehr oder weniger gut ausgeruht genehmigten wir uns dort ein Frühstück unter freiem Himmel um anschliessend die Stadt zu erkunden, erforschen und uns von den vielen Strassenkünstlern bezaubern zu lassen. Da das Schlafen im Car eine Kunst für sich ist, genehmigte sich so mancher ein kleines Nickerchen während des Tages um dann am Abend wieder fit zu sein, für den reich gedeckten Tisch in einem chinesischen Restaurant auch wirklich geniessen zu können. Mit vollen Bäuchen stiegen wir dann wieder in den Car um über die Nacht unser nächstes Ziel ausserhalb von Lissabon in Portugal zu erreichen.
Samstag – Gegen Mittag trafen wir in der Quinta Omega in Mafra ein und wurden mit einem feinen Mittagessen von den Angestellten begrüsst. Am Nachmittag erledigten wir bereits erste Arbeiten rund um die Anlage und genossen den Abend mit einem Sketch der Leiter und Zeit in der Kleingruppe. Doch die Müdigkeit steckte noch oder wieder tief in den Knochen und so machte man sich bald auf, zu Bett zu gehen.
Sonntag – Ob man wohl auch im Ausland Osternester suchen und finden kann – bei uns hat es auf jeden Fall geklappt. Um aber auch den Menschen in Mafra etwas von Ostern weiter zu geben, gingen wir nach dem Frühstück in die Stadt und verteilten Schoggiweggli an die Bevölkerung und wünschten ihnen „Pàscoa Feliz“. Am Nachmittag ging es dann zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Capo da Rocca wo wir gewaltige Wellen und steile Klippen bewunderten. Natürlich liessen es sich einige nicht nehmen, die Wellen des Atlantiks auf der Haut zu spüren und Gott sei Dank sind wir alle wieder Heil herausgekommen.
Montag – wieder packten wir die Arbeiten ums Haus mit grossem Elan an, auch wenn es zünftig regnete. Am Abend wurde uns dann der Tätigkeitsbereich der Quinta präsentiert und wir konnten auch einige der Patenkinder besuchen gehen.
Dienstag – stand ganz im Zeichen der Reise in den Süden, wo wir den Rest unserer Zeit einsetzten. Und auch dort wurden wir mit einem herrlichem Abendessen begrüsst und sogar die Sonne zeigte sich endlich von ihrer besten Seite. Am Abend nach der Andacht haben sich drei der Teilnehmer für Jesus entschieden. Halleluja!
Mittwoch – ging es dann wieder ans Arbeiten und mit Pinsel, Pickel und viel Handarbeit wurde so manche Ecke der Quinta verschönert.
Donnerstag – Am Vormittag arbeiteten wir und nachmittags ging es dann noch mal ans Meer oder ins nahe gelegene Städtchen zum Shoppen. Es sollte unser letzter Abend in Portugal sein, und so nahmen wir uns ein wenig Zeit, um zurück zu blicken.
Freitag – Eilig wurden noch die letzten Arbeiten zu Ende gebracht um dann am späteren Nachmittag die Quinta Richtung Heimat zu verlassen. Aber nicht ohne noch ein letztes Mal die fantastischen Kochkünste des Quinta Teams zu geniessen. Dass der Car unterwegs den Geist aufgegeben hat, war für die erfahreneren Portugalgänger keine Überraschung mehr – auch wenn es dieses Mal nur ein 1. April Scherz war.
Samstag – Wohl eines der Highlights des Einsatzes war der Aufenthalt im Vergnügungspark in Spanien. Und am Abend ging es mit kräftig durchgeschüttelten Mägen  und ziemlich durchnässt von den Wildwasserbahnen und dem Regen weiter heimwärts.
Sonntag – Mit einem herrlichen Frühstück wurden wir in Yverdon begrüsst und ein letztes Mal setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und tauschten aus. Rasch ist die Zeit in Portugal vorbei gegangen – doch lange wird sie noch in den Herzen nachklingen.
Das komplette Tagebuch und viele Bilder sind unter www.jg-schaerme.ch zu finden.

Persönlich
Zu Ende geht nicht nur das erste Schärmejahr, sondern auch die ersten beiden Semester Theologiestudium am IGW. Ich durfte viel lernen und bin in einigen Punkten persönlich sehr herausgefordert worden. Ich bin super dankbar, dass ich das Wissen aus dem Studium gleich im Schärme anwenden kann. Zum Beispiel bei den seelsorgerlichen Gesprächen.
Es hat mich immer wieder tief berührt, wenn sich jemand aus der JG entschieden hat, seine Fragen und Probleme nicht länger einfach zu ignorieren, sondern sich konkret mit ihnen auseinander zu setzten. Gott lebt und wirkt noch heute in, an und durch uns – wenn wir es zulassen.
Freuen tue ich mich jetzt auch auf die Sommerpause und einige Tage in den Bergen. Schon bald gehen dann die Vorbereitungen für das nächste Schärmejahr wieder los und ich bin gespannt, was das nächste Stück Schärmegeschichte mit sich bringen wird.

Terminkalender
Das nächste Ehemaligentreffen findet am Sonntag, den 02.10.05 statt. Voraussichtlich wird es die Möglichkeit geben, bereits am Samstag Nachmittag anzureisen und im Massenlager zu übernachten. Detaillierte Infos folgen noch.
Am 12.03.06 findet in Payerne der nächste Stami-Cup statt. Neben spannenden Spielen wird es auch diverse Verpflegungsstände geben und Raum und Zeit angeboten, um sich wieder einmal zu treffen – und natürlich lautstark die JG’s vom Schärme anzufeuern.
Den Freundesbrief gibt es auch per Email. Helfen Sie uns Kosten sparen und melden Sie uns Ihre Emailadresse. Sie erhalten den Freundesbrief dann per Email und könne auch gleich die Fotogalerie im Internet besichtigen.
Eine schöne Sommerzeit

Zeitmaschine

Erst vor kurzem bin ich nach Yverdon gezogen und habe meine Wohnung und mein Büro eingerichtet. Erst vor kurzem bin ich mit Kompass und Karte über Hügel und durch Täler gefahren, um all die jungen Leute für den Schärme einzuladen. Erst vor kurzem hatte ich noch Mühe, mir die Namen der Teilnehmer zu merken. Erst vor kurzem noch – und doch schon fast ein ganzes Jahr her.
Der Schärme scheint eine Zeitmaschine besonderer Art zu sein. Denn so kurz ist mir noch kaum ein Jahr meines Lebens vorgekommen. Wenn ich zurück Blicke, dann haben wir viel erlebt, viel diskutiert und einige Kilometer mit dem treuen Schärmebüssli abgespult. Doch noch sind wir nicht am Ende, noch sind die Segel hart am Wind und noch geben wir im Schärme für einen Monat Vollgas.
Da die Abende merklich länger geworden sind und sich Luft und Wasser langsam aufwärmen, werden wir uns vermehrt wieder draussen aufhalten. Spannend wird sicher auch der Abend, wo wir über die Zeit nach dem Welschlandjahr austauschen werden. Wie geht’s wohl weiter? Einige der Jungen haben sich hier im Welschen neu oder wieder für ein Leben mit Jesus entschieden. Wo findet man Anschluss in einer Gemeinde und Jugendgruppe, wie stellt man sich den kritischen Kollegen oder gar Familienmitglieder? Ich hoffe mit dem Abend einige Antworten auf diese Ungewissheiten geben zu können.
Ganz wichtig dann unsere letzte Woche. Wir werden uns bestimmt ein paar spannende Überraschungen für den Abschlusstag am 26. Juni (siehe Kasten) ausdenken. Für den Gottesdienst am Morgen sind natürlich alle herzlich eingeladen.
Ja und dann, dann ist eigentlich Schluss mit dem Schärme für 2004/2005. Eben so schnell wie in einer Zeitmaschine. Apropos Zeitmaschine. Unser roter Blitz, also das Schärmebüssli, den haben wir im Mai etwas unter Messer, Winkelschleifer und Putzmittel genommen. Neu erstrahlt er mit einem Grasteppich und bald werden dann auch die ersten Blumen darin blühen. Sogar ein paar schnittige Sommerschuhe hat er von den Jungs und Mädels aus der JG angeschraubt bekommen. Der Schärme hat also gleich noch Ausbildungsdienst für die Autoprüfungen geleistet, wo man seit Neuestem auch Räder wechseln können muss.
Gelernt haben wir auch sonst viel in diesem Jahr. Nicht nur, wie man einen Haushalt zu führen hat oder was nun die beste Fruchtfolge ist. Die vielen Themenabende im Schärme haben uns Dinge ins Bewusstsein gebracht, was zuvor völlig unbekannt war.
Was die Jungen nun mit diesem Wissen anfangen, kann der Schärme nicht mehr beeinflussen (Matthäus 13). Einige werden vielleicht alles bald wieder vergessen haben. Andere wissen es zwar ihr Leben lang, aber es beeinflusst weder ihre Entscheidungen noch ihre Taten. Meine Hoffnung ist es, dass ein paar wenige sich zu Herzen genommen haben, was wir an den verschiedenen Abenden besprochen haben. Mir ist wichtig, dass sie es aber nicht nur einfach akzeptierten, sondern all diese Dinge prüften. Es ist mir ein grosses Anliegen, eine gewisse kritische Haltung in den Jungen zu wecken, damit sie Dinge hinterfragen und nicht einfach Fünfe gerade sein lassen.
Und vielleicht, ja vielleicht, hat der einte oder andere Themenabend im Schärme wirklich Auswirkungen auf Einzelne der Jungen, welche ein Leben lang dauern. Das ist nicht mein Anspruch, aber meine Hoffnung und mein Gebet.

Wie versprochen…

Werden wir in dieser Ausgabe einiges über den Arbeitseinsatz in Portugal erzählen. Es handelt sich um die gekürzte Fassung unseres Tagebuches welches von Dorothea Portmann geschrieben wurde.
Donnerstag – Mit dem bewährten Surprise Car ging die Reise von Moudon über Yverdon nach Genf durch Frankreich um schliesslich am Freitag Morgen in Barcelona anzukommen. Mehr oder weniger gut ausgeruht genehmigten wir uns dort ein Frühstück unter freiem Himmel um anschliessend die Stadt zu erkunden, erforschen und uns von den vielen Strassenkünstlern bezaubern zu lassen. Da das Schlafen im Car eine Kunst für sich ist, genehmigte sich so mancher ein kleines Nickerchen während des Tages um dann am Abend wieder fit zu sein, für den reich gedeckten Tisch in einem chinesischen Restaurant auch wirklich geniessen zu können. Mit vollen Bäuchen stiegen wir dann wieder in den Car um über die Nacht unser nächstes Ziel ausserhalb von Lissabon in Portugal zu erreichen.
Samstag – Gegen Mittag trafen wir in der Quinta Omega in Mafra ein und wurden mit einem feinen Mittagessen von den Angestellten begrüsst. Am Nachmittag erledigten wir bereits erste Arbeiten rund um die Anlage und genossen den Abend mit einem Sketch der Leiter und Zeit in der Kleingruppe. Doch die Müdigkeit steckte noch oder wieder tief in den Knochen und so machte man sich bald auf, zu Bett zu gehen.
Sonntag – Ob man wohl auch im Ausland Osternester suchen und finden kann – bei uns hat es auf jeden Fall geklappt. Um aber auch den Menschen in Mafra etwas von Ostern weiter zu geben, gingen wir nach dem Frühstück in die Stadt und verteilten Schoggiweggli an die Bevölkerung und wünschten ihnen „Pàscoa Feliz“. Am Nachmittag ging es dann zum westlichsten Punkt des europäischen Festlandes, dem Capo da Rocca wo wir gewaltige Wellen und steile Klippen bewunderten. Natürlich liessen es sich einige nicht nehmen, die Wellen des Atlantiks auf der Haut zu spüren und Gott sei Dank sind wir alle wieder Heil herausgekommen.
Montag – wieder packten wir die Arbeiten ums Haus mit grossem Elan an, auch wenn es zünftig regnete. Am Abend wurde uns dann der Tätigkeitsbereich der Quinta präsentiert und wir konnten auch einige der Patenkinder besuchen gehen.
Dienstag – stand ganz im Zeichen der Reise in den Süden, wo wir den Rest unserer Zeit einsetzten werden. Und auch dort wurden wir mit einem herrlichem Abendessen begrüsst und sogar die Sonne zeigte sich endlich von ihrer besten Seite. Am Abend nach der Andacht haben sich drei der Teilnehmer für Jesus entschieden. Hallelujah!
Mittwoch – ging es dann wieder ans Arbeiten und mit Pinsel, Pickel und viel Handarbeit wurde so mancher Ecken der Quinta verschönert.
Donnerstag – Am Vormittag arbeiteten wir und nachmittags ging es dann noch mal ans Meer oder ins nahe gelegene Städtchen zum Shoppen. Es sollte unser letzter Abend in Portugal sein, und so nahmen wir uns ein wenig Zeit, um zurück zu blicken.
Freitag – Eilig wurden noch die letzten Arbeiten zu Ende gebracht um dann am späteren Nachmittag die Quinta Richtung Heimat zu verlassen. Aber nicht ohne noch ein letztes Mal die fantastischen Kochkünste des Quinta Teams zu geniessen. Das der Car unterwegs den Geist aufgegeben hat, war für die erfahreneren Portugalgänger keine Überraschung mehr – auch wenn es dieses Mal nur ein 1. April Scherz war.
Samstag – Wohl eines der Highlights des Einsatzes war der Aufenthalt im Vergnügungspark in Spanien. Und am Abend ging es mit kräftig durchgeschüttelten Mägen  und ziemlich durchnässt von den Wildwasserbahnen und dem Regen weiter heimwärts.
Sonntag – Mit einem herrlichen Frühstück wurden wir in Yverdon begrüsst und ein letztes Mal setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und tauschten aus. Rasch ist die Zeit in Portugal vorbei gegangen – doch lange wird sie noch in den Herzen nachklingen.