Tagebuch von Dorothea P.
DONNERSTAG: Nachdem der aus dem Thurgau herangereiste Surprise-Car die wie wild winkende Truppe in Moudon aufgeladen hatte, fuhr er weiter um in Yverdon-les-Bains die Reisegesellschaft komplett zu machen.
Nach einer herzlichen Begrüssung, der Vorstellungsrunde der Leiter und einem erheiternden Film, wurde diese Nacht für etliche zu einem einzigen Versuch in einer bequemen Lage schlafen zu können währen andere damit absolut keine Mühe zu haben schienen, sie eröffneten um diesen Triumph kund zu tun eine Sägewerkstatt….
Diese nächtliche Reise führte uns von Genf über Marseille und im späteren Morgen nach Barcelona.
Grosses Dankeschön an die Chauffeure welche uns wohlbehalten in Barcelona absetzten.
FREITAG: Im eher nebligen, kühlen Barcelona eingetroffen brachten alle ihre Gliedmassen wieder in die richtige Position und genossen das feine Frühstück auf einem kleinen, südlich von Barcelona gelegenen Aussichtspunkt dem Mont Juice. Von hier hatte man, falls die Augendeckel nicht zu schwer waren eine tolle Aussicht auf die Stadt, den Hafen, das Olympiastadion und den Poble Espanyol.
Vis-à-vis in einer Nebelwolke wäre der Tibidabo einer von vielen Hausbergen Barcelonas, wo laut den Einheimischen vor 2000 Jahren Jesus vom Teufel in seinem 40tägigen Wüstenaufenthalt versucht worden sein soll.
Barcelona entstand vor mehr als 1000 v.Chr. und liegt im Nordosten Spaniens wunderschön am Meer und doch umgeben von Bergen.
Heute ist Barcelona die Hauptstadt der autonomen Region Katalonien. Doch dem war nicht schon immer so; viel unter Fremdherrschaft, zuletzt unter der Diktatur des französischen Königs Franco 1935-1975, leidend entwickelte sich einen gewissen Minderwertigkeitskomplex.
Aus diesem Grund wird in Barcelona alles grösser schöner und vor allem einfach besser gemacht als in Madrid der Hauptstadt Spaniens.
In diese spannende Stadt tauchten wir also in Gruppen ein und genossen mehr oder weniger den Puls dieser Stadt welche im Stadtkern 1.51 Mio. und in der Agglomeration 4 Mio. Einwohner fasst.
Als besonders sehenswert wurde die Altstadt geschätzt, die älteste Europas nach Neapel, mit der längsten geraden Ladenstrasse der Welt wo man sich an verschiedensten Waren, Farben und vor allem Künstlern und Leuten so richtig satt sehen konnte.
Jedes Jahr verändert sich auch die Sagrada Familia ein kleines Bisschen. Diese Kirche der „Heiligen Familie“ ist seit 1886 im Bau und entstand wenigstens auf dem Blatt unter der Hand von Antonio Gaudi und umfasst etliche Baustile von Gotik bis Moderne.
Barcelona würde auch Erfrischung in Form eines 4 km langen Sandstrandes anbieten, falls die Temperaturen mehr als 13 Grand sind..
Es gäbe noch vieles zu erzählen und viele Sehenswürdigkeiten hätten uns noch erwartet aber der Tag neigte sich dem Ende zu und die Schuhsohlen auch.
Ganz edel wurde dieser erlebnisreiche Tag bei den uns schon alt bekannten Chinesen abgerundet und obwohl die Platten noch voll waren hörten wir auf unsere genau so angefüllten Mägen und suchten teilweise sehr müde unser geliebtes Nachtquartier den Surprise-Car auf.
Schon nach kurzer Zeit herrschte Ruhe und die Reise durfte weiter gehen der Sonne entgegen!
SAMSTAG: Wir erwachten immer noch in Spanien und fuhren bis in den späteren Morgen hinein, bis wir an einer Tankstelle die Möglichkeit bekamen ein stärkendes Zmorge zu uns zu nehmen und die Zähne zu putzen.
Nachdem wir die Grenze zu Portugal passiert hatten, überquerten wir die längste Brücke Europas. Sie misst 17km!
Gegen den Nachmittag kamen wir endlich, endlich bei der Quinta Omega an und luden ganz fleissig das Gepäck aus und quartierten uns in die verschiedenen Zimmer ein.
Ganz herzlich wurden wir von den Verantwortlichen der Quinta empfangen mit einem wunderbaren Mittagessen.
Das Wetter war gerade angenehm um uns nach diesem Mal in die Arbeit zu stürzen welche ganz gut voran ging nachdem alle Arbeitsgeräte aufgestöbert und die Aufträge klar waren.
Es wurden Wiesen gemäht, Wege vom Unkraut befreit und kleinere Urwälder gestutzt.
Am Abend beschnupperte man sich das erste Mal so richtig in der Kleingruppe und diskutierte schon heftigst über das Thema Schöpfung.
Schon bald danach erfreuten sich viele eines richtigen Bettes nach zwei langen Nächten im Car.
SONNTAG: Hart verdienen mussten wir uns an diesem Sonntag das Frühstück und vor allem das Ei dazu, da sich ganz fleissige Hasen vorher ans Osternestchen verstecken gemacht hatten.
Wahnsinnig wie viele Schlupfwinkel es auf einem kleinen Terrain gibt!!
Anschliessend an ein feines Frühstück bemühte sich jede einzelne Kleingruppe Fähnchen mit „Páscoa feliz“ was so viel wie Frohe Ostern auf portugiesisch heisst, zu beschriften und auf am Vorabend gebackene Brötchen zu stecken.
Der Plan diese danach in Mafra zu verteilen gelang den einen ziemlich schnell während andere zuerst in eher menschenleeren Gegenden ihre Misserfolge machten.
Schlussendlich aber hatten alle ihre Ware abbekommen und den Heimweg gefunden.
Gerade nach dem Mittagessen starteten wir mit dem Car an den westlichsten Punkt Europas, wo wir in einer kleinen Kletterpartie bis zum Meer runter stiegen um die riesige Gewalt der Wellen zu erleben.
Einige konnten nicht nahe genug an den Rand stehen und wurden dafür nicht selten mit einer Meerwasserwellendusche gerügt.
Der Ausflug an einen berühmten Surferstrand mit extrem gewaltigen Wellen wurde uns zum Verhängnis, welches sich aber unter dem Schutz unseres himmlischen Vaters doch noch zum Guten wendete.
Zurück in der Quinta wurden wir mit heissem Tee und Wolldecken gut versorgt und viele überwältigte der Schlaf trotz vielen Eindrücken sehr bald.
OSTERMONTAG: Nach dem allmorgendlichen Frühgebet für ganz tapfere Frühaufsteher, durften wir uns wieder an einem stärkenden Frühstück freuen. Anschliessend traf man sich in der Kleingruppe und nachher hiess es: „ ab in den Regen zum Bäume fällen!“
Die grosse Motivation trotz dem nicht so anregenden Wetter war echt lobenswert!!!
In zwei sechser Gruppen hatten die Teilnehmer die Chance ihre Patenkinder oder auch andere in eher ärmeren Verhältnissen lebenden Leute, in Lissabon besuchen zu gehen, was einige ziemlich traf und aufrüttelte.
Auch am Nachmittag wurde tapfer gearbeitet bis das letzte Holzscheit aufgeschichtet war.
Froh endlich die tropfnassen Kleider vom Leib zu bekommen sprangen alle unter die wünschenswert warme Dusche.
Nach der Andacht über das Thema: Was treibt dich an im Leben? Genossen wir die Zeit im nun vertrauten Kreis der Kleingruppe wo mehr oder weniger heftig diskutiert wurde.
Nach einem feinen Pasta – Abendessen genossen wir ein bisschen Freizeit bis José-Emanuel der Nationalleiter der Ostmission Portugal bei uns eintraf um uns ein wenig über ihre Arbeiten und Projekte im Raum Lissabon und der Algarve zu erzählen.
Nach einem schon ein wenig vertrauten Lied welches er uns so schön mit der Gitarre vorsang, verabschiedete er sich leider schon sehr bald wieder.
DIENSTAG: Im Anschluss an das letzte Frühstück im Norden Portugals wurden in Rekordzeit die Koffern gepackt und alle benutzten Räumlichkeiten auf Hochglanz poliert.
Noch vor der Abreise verwöhnte uns die Küchencrew mit einem feinen Mittagessen und so gestärkt nahmen wir die Reise in die Algarve in Angriff.
Nach der Ankunft in der Quinta da Ana Velha konnten wir unsere Zimmer beziehen, Fussball spielen, herrlich ausspannen an der so sehr ersehnten Sonne, und anschliessend an einen gedeckten Tisch sitzen welcher uns das herzliche Quinta Team samt feinem Essen bereitet hatte.
Um die so schönen, grossen Räume auszunutzen hatten wir anschliessend Andacht. Nach der Andacht ging es ab in die Kleingruppe, wo wir über die Ewigkeit diskutierten.
Zum Beispiel: Wie könnte man „Ewigkeit“ definieren? Hm…gar nicht so einfach!!
Nach dieser interessanten Zeit verbrachten wir den Rest des abends in trauter, gemütlicher Gemeinsamkeit, beim Karten schreiben, Tischtennisspielen etc.
MITTWOCH: Schon früh am Morgen durften wir von der Schöpfung der Sonne so richtig profitieren und starteten wir voller Elan für die anstehenden Arbeiten in diesen Tag.
Die Arbeiten die von Volleyballfeld jäten, Setzen einer kleinen Mauer, Sträucher stutzen, Lagerräume entrümpeln, Dach flicken bis zu Mauer streichen reichten, wurden nach dem Frühstück aufgeteilt.
Bis am Mittag ausgenommen einem kleinen Unterbruch für ein kleines Znüni arbeitete Mann und Frau wie vergiftet und mit viel Ertrag.
Beim Mittagessen fiel vielen die ziemlich muntere Stimmung in Form des Lärmpegels auf.
In der anschliessenden Pause vergnügten wir uns an der wohltuenden Sonne um danach wieder ausgeruht in der Arbeit unter zu tauchen.
Im späteren Nachmittag traf man sich zur Andacht wo wieder einmal ganz kreative Leiter mit einem Sketch uns etwas aus dem Leben mit Gott mitgaben. In der Kleingruppe tauschten wir ausgiebig über die verschiedenen Meinungen aus wie wir unser Leben aus Gottes Perspektiven sehen.
Nach einem herausfordernden Fisch Abendessen mit vielen Gräten, falls man die Vorpräparation nicht exakt machte, genossen alle einen freien Abend.
DONNERSTAG: Genau wie am Vortag starteten wir auch diesen Morgen bei wärmstem Sonnenschein in den Tag und somit auch in die Arbeit.
Das Ziel dieses Tages war die Arbeiten weitgehend zur Vollendung zu bringen, was den verschiedenen Arbeitssparten auch fast gelang. Zwar führten verschiedene Mängel an Materialien wie zum Beispiel streichtauglicher Farbe zu kleineren Verzögerungen welche aber durch guten Mutes und doppelten Einsatz schnell wieder behoben waren und so erstrahlte auch die weiss, gelbe Mauer welche den Quinta Garten ummauerte gegen Mittag in neuer Farbe.
Nicht zu vergessen die anderen Arbeiten welchen zum Teil nur noch der letzte Schliff fehlte, was wir aber auf den nächsten Tag verlegten da uns feine Brötchen und den Surprise-Car vor dem Quinta Hauptgebäude erwarteten, welcher uns entweder in die südlich gelegene Stadt Olâo oder an den Strand „Pedras de’l Rei“ chauffierte.
So vertrieben sich also die Citygänger den Nachmittag mit einkaufen, Glace essen, flanieren, besichtigen etc
Während die extrem Sonnenhungrigen am Strand mit Volleyball spielen, baden im sehr frischen Meer, ebenfalls Glace schlemmen, und Bäuchlein bräunen, beschäftigt waren.
Schnell ging die Zeit vorbei und schon bliesen Rolf und Stefan am Strand zum Abmarsch um bei der Durchfahrt in Olâo die Citygänger rechtzeitig abholen zu können.
Zurück in der Quinta da Ana Velha versammelte Mann und Frau sich zur Andacht zum Thema: „Das Leben als zeitlich begrenzte Aufgabe.“
Anschliessend traf man sich in der Kleingruppe um Auszutauschen und weil auch die Uhr über unserer langsam zu Ende gehenden Lagerzeit tickte bereitete jede Kleingruppe ein kleiner Beitrag für den Abschlussabend vor, welcher nach dem Abendessen feierlich mit einigen Liedern eröffnet wurde. Nach einigen Spielen präsentierte uns Matthias Liechti seine Fotopräsentation welche er aus Hunderten von Fotos zu einem wunderschönen Rückblick auf diese bewegte Zeit zusammengestellt hatte – Merci!!
Danach durften wir uns von den so verschiedenen Beiträgen der Kleingruppen beglücken lassen was wirklich sehr amüsant war!
Zum Schluss bekam jeder Teilnehmer ein Rechaudkerze mit welchem er nach draussen gehen durfte, wo ein aus Steinen gelegtes Herz gemacht worden war aus genau 41 Steinen.
Jeder Teilnehmer durfte nun sein Licht welches dem Wind wegen in Gläser und Papierbecher leuchtete auf einen Stein stellen.
Es war eine ganz schöne Stimmung, wo man die Zeit Revue passieren konnte.
Nachdem alle Fotos geknipst waren überraschte uns die Küchencrew mit einem letzten Dessert von ihrer Seite her.
Sie haben uns während dieser Zeit sehr verwöhnt und immer wieder gestärkt – Merci beaucoup!! Gemüter bot auch eine Nach diesem Abschlussabend war open end angesagt und viele genossen einen Teil oder halt den ganzen Resten der Nacht am Lagerfeuer.
FREITAG: Nun war er also da, der Tag der Abreise.
Am Morgen merkte man dies jedoch noch nicht wirklich da zuerst alle Arbeiten fertig gestellt wurden, bevor wir dann nach dem überaus feinen Mittagessen welches uns die Quinta Crew bereitete unsere sieben Sachen packten.
Vorher aber zeigte uns Carlos (Leiter der Quinta da Ana Velha) auf der Leinwand einen kurzen Bericht von der Arbeit mit den jungen Müttern in der Küche und mit ihren Kindern.
Und anschliessend flimmerte zu unserer Freude einen ganz kurzen Film von unserer Arbeit auf, welcher dann jeder Teilnehmer als Geschenk von ihnen bekam.
Was uns auch ganz fest freute war ein sehr feiner Kuchen mit einer riesigen 10 oben drauf im Hinblick darauf dass jetzt schon das zehnte Mal eine Gruppe von den verschiedenen Jugendgruppen im Welschen den Weg nach Portugal und einem solchen Arbeitseinsatz gefunden hat.
Nachdem im späteren Nachmittag endlich alles gepackt und super geputzt war kam der endgültige Abschied von der Quinta da Ana Velha, wo wir mit herzlichen Dank und einem portugiesischen Gebet verabschiedet wurden.
Für uns war natürlich noch lange nicht Zeit für einen Abschied untereinander und so fuhren wir in den Abend hinein, Richtung Spanien, Frankreich, Schweiz.
Bei einem künstlich verlängerten Essenshalt durch die Car Chauffeure kam der 1.Apriltag so richtig zu ehren da angeblich etwas am Car kaputt sei…schlussendlich glaubte es sogar die Mehrheit, da es ja mit Surprise langsam zur Gewohnheit wurde *grins*
SAMSTAG: Heute stand „Port Aventura“ auf dem Programm.
Ein enorm grosser Vergnügungspark, ca. 100km von Barcelona entfernt, wo wohl fast für jeden Geschmack etwas zu finden war, ausser man verträgt keine grösseren Menschenansammlungen…
So tauchten wir nach einem im Car mitbrachten Frühstück in diese Vielfalt von nachgestellten Länder z B Italien, China, Wilder Westen etc ab. Für Übermütige bereitete die quirlige Achterbahn ein kopfstehendes Erlebnis
Nach diesem fussmarschreichen Tag waren viele froh die Beine im Car so gut dass das möglich war auszustrecken. Und weiter ging’s Richtung CH.
SONNTAG: Frühmorgens genauer gesagt um 06.30 Uhr (also wirklich früh für einen Sonntag) kamen wir teilweise recht ausgeruht in Yverdon-les-Bains an.
Ganz lieb war die kulinarische Begrüssung im Schärme wo der Frühstückstisch bereits so schön (mit SMARTIS:-)) gedeckt war.
Herzliches Dankeschön den lieben, unbekannten Heinzelmännchen!!!
Nach diesem Mal wurde noch zum aller letzten Mal jede Kleingruppe zu einem Foto einberufen und schon ging’s an den schweren Abschied von echt lieb gewonnenen Menschen.
Danach fuhr der Car weiter nach Moudon, erneuter Abschied und weiter nach Bern, Winterthur, Zürich und Sommeri.
Jeder Lagerteilnehmer ging wieder zurück an seinen Platz und doch hat jeder zu diesem total guten Ereignis „Portugal 2005“ ein Stück beigetragen. Gut, dass du dabei warst!