Portugal 2005

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Tagebuch von Dorothea P.

DONNERSTAG: Nachdem der aus dem Thurgau herangereiste Surprise-Car die wie wild winkende Truppe in Moudon aufgeladen hatte, fuhr er weiter um in Yverdon-les-Bains die Reisegesellschaft komplett zu machen.
Nach einer herzlichen Begrüssung, der Vorstellungsrunde der Leiter und einem erheiternden Film, wurde diese Nacht für etliche zu einem einzigen Versuch in einer bequemen Lage schlafen zu können währen andere damit absolut keine Mühe zu haben schienen, sie eröffneten um diesen Triumph kund zu tun eine Sägewerkstatt….
Diese nächtliche Reise führte uns von Genf über Marseille und im späteren Morgen nach Barcelona.
Grosses Dankeschön an die Chauffeure welche uns wohlbehalten in Barcelona absetzten.

FREITAG: Im eher nebligen, kühlen Barcelona eingetroffen brachten alle ihre Gliedmassen wieder in die richtige Position und genossen das feine Frühstück auf einem kleinen, südlich von Barcelona gelegenen Aussichtspunkt dem Mont Juice. Von hier hatte man, falls die Augendeckel nicht zu schwer waren eine tolle Aussicht auf die Stadt, den Hafen, das Olympiastadion und den Poble Espanyol.
Vis-à-vis in einer Nebelwolke wäre der Tibidabo einer von vielen Hausbergen Barcelonas, wo laut den Einheimischen vor 2000 Jahren Jesus vom Teufel in seinem 40tägigen Wüstenaufenthalt versucht worden sein soll.
Barcelona entstand vor mehr als 1000 v.Chr. und liegt im Nordosten Spaniens wunderschön am Meer und doch umgeben von Bergen.
Heute ist Barcelona die Hauptstadt der autonomen Region Katalonien. Doch dem war nicht schon immer so; viel unter Fremdherrschaft, zuletzt unter der Diktatur des französischen Königs Franco 1935-1975, leidend entwickelte sich einen gewissen Minderwertigkeitskomplex.
Aus diesem Grund wird in Barcelona alles grösser schöner und vor allem einfach besser gemacht als in Madrid der Hauptstadt Spaniens.
In diese spannende Stadt tauchten wir also in Gruppen ein und genossen mehr oder weniger den Puls dieser Stadt welche im Stadtkern 1.51 Mio. und in der Agglomeration 4 Mio. Einwohner fasst.
Als besonders sehenswert wurde die Altstadt geschätzt, die älteste Europas nach Neapel, mit der längsten geraden Ladenstrasse der Welt wo man sich an verschiedensten Waren, Farben und vor allem Künstlern und Leuten so richtig satt sehen konnte.
Jedes Jahr verändert sich auch die Sagrada Familia ein kleines Bisschen. Diese Kirche der „Heiligen Familie“ ist seit 1886 im Bau und entstand wenigstens auf dem Blatt unter der Hand von Antonio Gaudi und umfasst etliche Baustile von Gotik bis Moderne.
Barcelona würde auch Erfrischung in Form eines 4 km langen Sandstrandes anbieten, falls die Temperaturen mehr als 13 Grand sind..
Es gäbe noch vieles zu erzählen und viele Sehenswürdigkeiten hätten uns noch erwartet aber der Tag neigte sich dem Ende zu und die Schuhsohlen auch.
Ganz edel wurde dieser erlebnisreiche Tag bei den uns schon alt bekannten Chinesen abgerundet und obwohl die Platten noch voll waren hörten wir auf unsere genau so angefüllten Mägen und suchten teilweise sehr müde unser geliebtes Nachtquartier den Surprise-Car auf.
Schon nach kurzer Zeit herrschte Ruhe und die Reise durfte weiter gehen der Sonne entgegen!

SAMSTAG: Wir erwachten immer noch in Spanien und fuhren bis in den späteren Morgen hinein, bis wir an einer Tankstelle die Möglichkeit bekamen ein stärkendes Zmorge zu uns zu nehmen und die Zähne zu putzen.
Nachdem wir die Grenze zu Portugal passiert hatten, überquerten wir die längste Brücke Europas. Sie misst 17km!
Gegen den Nachmittag kamen wir endlich, endlich bei der Quinta Omega an und luden ganz fleissig das Gepäck aus und quartierten uns in die verschiedenen Zimmer ein.
Ganz herzlich wurden wir von den Verantwortlichen der Quinta empfangen mit einem wunderbaren Mittagessen.
Das Wetter war gerade angenehm um uns nach diesem Mal in die Arbeit zu stürzen welche ganz gut voran ging nachdem alle Arbeitsgeräte aufgestöbert und die Aufträge klar waren.
Es wurden Wiesen gemäht, Wege vom Unkraut befreit und kleinere Urwälder gestutzt.
Am Abend beschnupperte man sich das erste Mal so richtig in der Kleingruppe und diskutierte schon heftigst über das Thema Schöpfung.
Schon bald danach erfreuten sich viele eines richtigen Bettes nach zwei langen Nächten im Car.

SONNTAG: Hart verdienen mussten wir uns an diesem Sonntag das Frühstück und vor allem das Ei dazu, da sich ganz fleissige Hasen vorher ans Osternestchen verstecken gemacht hatten.
Wahnsinnig wie viele Schlupfwinkel es auf einem kleinen Terrain gibt!!
Anschliessend an ein feines Frühstück bemühte sich jede einzelne Kleingruppe Fähnchen mit „Páscoa feliz“ was so viel wie Frohe Ostern auf portugiesisch heisst, zu beschriften und auf am Vorabend gebackene Brötchen zu stecken.
Der Plan diese danach in Mafra zu verteilen gelang den einen ziemlich schnell während andere zuerst in eher menschenleeren Gegenden ihre Misserfolge machten.
Schlussendlich aber hatten alle ihre Ware abbekommen und den Heimweg gefunden.
Gerade nach dem Mittagessen starteten wir mit dem Car an den westlichsten Punkt Europas, wo wir in einer kleinen Kletterpartie bis zum Meer runter stiegen um die riesige Gewalt der Wellen zu erleben.
Einige konnten nicht nahe genug an den Rand stehen und wurden dafür nicht selten mit einer Meerwasserwellendusche gerügt.
Der Ausflug an einen berühmten Surferstrand mit extrem gewaltigen Wellen wurde uns zum Verhängnis, welches sich aber unter dem Schutz unseres himmlischen Vaters doch noch zum Guten wendete.
Zurück in der Quinta wurden wir mit heissem Tee und Wolldecken gut versorgt und viele überwältigte der Schlaf trotz vielen Eindrücken sehr bald.

OSTERMONTAG: Nach dem allmorgendlichen Frühgebet für ganz tapfere Frühaufsteher, durften wir uns wieder an einem stärkenden Frühstück freuen. Anschliessend traf man sich in der Kleingruppe und nachher hiess es: „ ab in den Regen zum Bäume fällen!“
Die grosse Motivation trotz dem nicht so anregenden Wetter war echt lobenswert!!!
In zwei sechser Gruppen hatten die Teilnehmer die Chance ihre Patenkinder oder auch andere in eher ärmeren Verhältnissen lebenden Leute, in Lissabon besuchen zu gehen, was einige ziemlich traf und aufrüttelte.
Auch am Nachmittag wurde tapfer gearbeitet bis das letzte Holzscheit aufgeschichtet war.
Froh endlich die tropfnassen Kleider vom Leib zu bekommen sprangen alle unter die wünschenswert warme Dusche.
Nach der Andacht über das Thema: Was treibt dich an im Leben? Genossen wir die Zeit im nun vertrauten Kreis der Kleingruppe wo mehr oder weniger heftig diskutiert wurde.
Nach einem feinen Pasta – Abendessen genossen wir ein bisschen Freizeit bis José-Emanuel der Nationalleiter der Ostmission Portugal bei uns eintraf um uns ein wenig über ihre Arbeiten und Projekte im Raum Lissabon und der Algarve zu erzählen.
Nach einem schon ein wenig vertrauten Lied welches er uns so schön mit der Gitarre vorsang, verabschiedete er sich leider schon sehr bald wieder.

DIENSTAG: Im Anschluss an das letzte Frühstück im Norden Portugals wurden in Rekordzeit die Koffern gepackt und alle benutzten Räumlichkeiten auf Hochglanz poliert.
Noch vor der Abreise verwöhnte uns die Küchencrew mit einem feinen Mittagessen und so gestärkt nahmen wir die Reise in die Algarve in Angriff.
Nach der Ankunft in der Quinta da Ana Velha konnten wir unsere Zimmer beziehen, Fussball spielen, herrlich ausspannen an der so sehr ersehnten Sonne, und anschliessend an einen gedeckten Tisch sitzen welcher uns das herzliche Quinta Team samt feinem Essen bereitet hatte.
Um die so schönen, grossen Räume auszunutzen hatten wir anschliessend Andacht. Nach der Andacht ging es ab in die Kleingruppe, wo wir über die Ewigkeit diskutierten.
Zum Beispiel: Wie könnte man „Ewigkeit“ definieren? Hm…gar nicht so einfach!!
Nach dieser interessanten Zeit verbrachten wir den Rest des abends in trauter, gemütlicher Gemeinsamkeit, beim Karten schreiben, Tischtennisspielen etc.

MITTWOCH: Schon früh am Morgen durften wir von der Schöpfung der Sonne so richtig profitieren und starteten wir voller Elan für die anstehenden Arbeiten in diesen Tag.
Die Arbeiten die von Volleyballfeld jäten, Setzen einer kleinen Mauer, Sträucher stutzen, Lagerräume entrümpeln, Dach flicken bis zu Mauer streichen reichten, wurden nach dem Frühstück aufgeteilt.
Bis am Mittag ausgenommen einem kleinen Unterbruch für ein kleines Znüni arbeitete Mann und Frau wie vergiftet und mit viel Ertrag.
Beim Mittagessen fiel vielen die ziemlich muntere Stimmung in Form des Lärmpegels auf.
In der anschliessenden Pause vergnügten wir uns an der wohltuenden Sonne um danach wieder ausgeruht in der Arbeit unter zu tauchen.
Im späteren Nachmittag traf man sich zur Andacht wo wieder einmal ganz kreative Leiter mit einem Sketch uns etwas aus dem Leben mit Gott mitgaben. In der Kleingruppe tauschten wir ausgiebig über die verschiedenen Meinungen aus wie wir unser Leben aus Gottes Perspektiven sehen.
Nach einem herausfordernden Fisch Abendessen mit vielen Gräten, falls man die Vorpräparation nicht exakt machte, genossen alle einen freien Abend.

DONNERSTAG: Genau wie am Vortag starteten wir auch diesen Morgen bei wärmstem Sonnenschein in den Tag und somit auch in die Arbeit.
Das Ziel dieses Tages war die Arbeiten weitgehend zur Vollendung zu bringen, was den verschiedenen Arbeitssparten auch fast gelang. Zwar führten verschiedene Mängel an Materialien wie zum Beispiel streichtauglicher Farbe zu kleineren Verzögerungen welche aber durch guten Mutes und doppelten Einsatz schnell wieder behoben waren und so erstrahlte auch die weiss, gelbe Mauer welche den Quinta Garten ummauerte gegen Mittag in neuer Farbe.
Nicht zu vergessen die anderen Arbeiten welchen zum Teil nur noch der letzte Schliff fehlte, was wir aber auf den nächsten Tag verlegten da uns feine Brötchen und den Surprise-Car vor dem Quinta Hauptgebäude erwarteten, welcher uns entweder in die südlich gelegene Stadt Olâo oder an den Strand „Pedras de’l Rei“ chauffierte.
So vertrieben sich also die Citygänger den Nachmittag mit einkaufen, Glace essen, flanieren, besichtigen etc
Während die extrem Sonnenhungrigen am Strand mit Volleyball spielen, baden im sehr frischen Meer, ebenfalls Glace schlemmen, und Bäuchlein bräunen, beschäftigt waren.
Schnell ging die Zeit vorbei und schon bliesen Rolf und Stefan am Strand zum Abmarsch um bei der Durchfahrt in Olâo die Citygänger rechtzeitig abholen zu können.
Zurück in der Quinta da Ana Velha versammelte Mann und Frau sich zur Andacht zum Thema: „Das Leben als zeitlich begrenzte Aufgabe.“
Anschliessend traf man sich in der Kleingruppe um Auszutauschen und weil auch die Uhr über unserer langsam zu Ende gehenden Lagerzeit tickte bereitete jede Kleingruppe ein kleiner Beitrag für den Abschlussabend vor, welcher nach dem Abendessen feierlich mit einigen Liedern eröffnet wurde. Nach einigen Spielen präsentierte uns Matthias Liechti seine Fotopräsentation welche er aus Hunderten von Fotos zu einem wunderschönen Rückblick auf diese bewegte Zeit zusammengestellt hatte – Merci!!
Danach durften wir uns von den so verschiedenen Beiträgen der Kleingruppen beglücken lassen was wirklich sehr amüsant war!
Zum Schluss bekam jeder Teilnehmer ein Rechaudkerze mit welchem er nach draussen gehen durfte, wo ein aus Steinen gelegtes Herz gemacht worden war aus genau 41 Steinen.
Jeder Teilnehmer durfte nun sein Licht welches dem Wind wegen in Gläser und Papierbecher leuchtete auf einen Stein stellen.
Es war eine ganz schöne Stimmung, wo man die Zeit Revue passieren konnte.
Nachdem alle Fotos geknipst waren überraschte uns die Küchencrew mit einem letzten Dessert von ihrer Seite her.
Sie haben uns während dieser Zeit sehr verwöhnt und immer wieder gestärkt – Merci beaucoup!! Gemüter bot auch eine Nach diesem Abschlussabend war open end angesagt und viele genossen einen Teil oder halt den ganzen Resten der Nacht am Lagerfeuer.

FREITAG: Nun war er also da, der Tag der Abreise.
Am Morgen merkte man dies jedoch noch nicht wirklich da zuerst alle Arbeiten fertig gestellt wurden, bevor wir dann nach dem überaus feinen Mittagessen welches uns die Quinta Crew bereitete unsere sieben Sachen packten.
Vorher aber zeigte uns Carlos (Leiter der Quinta da Ana Velha) auf der Leinwand einen kurzen Bericht von der Arbeit mit den jungen Müttern in der Küche und mit ihren Kindern.
Und anschliessend flimmerte zu unserer Freude einen ganz kurzen Film von unserer Arbeit auf, welcher dann jeder Teilnehmer als Geschenk von ihnen bekam.
Was uns auch ganz fest freute war ein sehr feiner Kuchen mit einer riesigen 10 oben drauf im Hinblick darauf dass jetzt schon das zehnte Mal eine Gruppe von den verschiedenen Jugendgruppen im Welschen den Weg nach Portugal und einem solchen Arbeitseinsatz gefunden hat.
Nachdem im späteren Nachmittag endlich alles gepackt und super geputzt war kam der endgültige Abschied von der Quinta da Ana Velha, wo wir mit herzlichen Dank und einem portugiesischen Gebet verabschiedet wurden.
Für uns war natürlich noch lange nicht Zeit für einen Abschied untereinander und so fuhren wir in den Abend hinein, Richtung Spanien, Frankreich, Schweiz.
Bei einem künstlich verlängerten Essenshalt durch die Car Chauffeure kam der 1.Apriltag so richtig zu ehren da angeblich etwas am Car kaputt sei…schlussendlich glaubte es sogar die Mehrheit, da es ja mit Surprise langsam zur Gewohnheit wurde *grins*

SAMSTAG: Heute stand „Port Aventura“ auf dem Programm.
Ein enorm grosser Vergnügungspark, ca. 100km von Barcelona entfernt, wo wohl fast für jeden Geschmack etwas zu finden war, ausser man verträgt keine grösseren Menschenansammlungen…
So tauchten wir nach einem im Car mitbrachten Frühstück in diese Vielfalt von nachgestellten Länder z B Italien, China, Wilder Westen etc ab. Für Übermütige bereitete die quirlige Achterbahn ein kopfstehendes Erlebnis
Nach diesem fussmarschreichen Tag waren viele froh die Beine im Car so gut dass das möglich war auszustrecken. Und weiter ging’s Richtung CH.

SONNTAG: Frühmorgens genauer gesagt um 06.30 Uhr (also wirklich früh für einen Sonntag) kamen wir teilweise recht ausgeruht in Yverdon-les-Bains an.
Ganz lieb war die kulinarische Begrüssung im Schärme wo der Frühstückstisch bereits so schön (mit SMARTIS:-)) gedeckt war.
Herzliches Dankeschön den lieben, unbekannten Heinzelmännchen!!!
Nach diesem Mal wurde noch zum aller letzten Mal jede Kleingruppe zu einem Foto einberufen und schon ging’s an den schweren Abschied von echt lieb gewonnenen Menschen.
Danach fuhr der Car weiter nach Moudon, erneuter Abschied und weiter nach Bern, Winterthur, Zürich und Sommeri.
Jeder Lagerteilnehmer ging wieder zurück an seinen Platz und doch hat jeder zu diesem total guten Ereignis „Portugal 2005“ ein Stück beigetragen. Gut, dass du dabei warst!

Gehet hin…

So heisst es unter anderem im Matthäus 28, 19, dem Missionsbefehl Jesu. So sind auch wir von der JG Ende März aufgebrochen, um uns an zwei Orten in Portugal nützlich zu machen. Den detaillierten Bericht unseres Arbeitseinsatzes werden wir in der nächsten Ausgabe des Gemeindeblattes abdrucken.
Mit der Mission ist das ja so eine Sache. Die Schweiz hat laut mission.ch etwas über 1800 Missionare in die Welt gesandt. In der Schweiz selbst arbeiten gerade einmal ungefähr 500 Missionare. Wir haben es ja schliesslich auch nicht so nötig, wie der Rest der Welt. Oder? Bundesrat Moritz Leuenberger hat in einer Ansprache, dass die Schweiz Gott nicht nötig habe. Weiter verneinte er, dass Politiker, welche zu Beginn der Sitzungen und Sessionen beten würden, die bessere Politik betrieben. Er stösst sich aber nicht daran, dass Gott in der Präambel der Bundesverfassung noch immer ausdrücklich erwähnt wird. Schliesslich sei ein Stossgebet hie und da doch ganz angenehm.
Im Weiteren findet sich die Schweiz unter den Top 3 all jener Länder, die am aufwändigsten Mission betreiben, sich aber kaum Frucht zeigt. Von meiner Ausbildung weiss ich, dass sich die verschiedenen Begabungen in der Frucht zeigen. Wenn wir nun sehen, dass es in den Kirchen und Gemeinden der Schweiz kaum mehr wirklichen Wachstum gibt, dass jede neue Gruppierung ihren Zulauf hauptsächlich aus anderen Verbindungen bezieht (Transferwachstum), dann frage ich mich, ob Gott damit aufgehört hat, Menschen in die Mission zu rufen, respektive sie dafür auszurüsten?
In der Bibel würde es nach einer solchen Frage folgend lauten: „Das sei ferne!“ Doch ist es wirklich noch so „ferne“ damit? Ja. Gott ruft noch immer – das ist für mich unangefochten und in vielen Ländern auch heute noch zu beobachten. Doch in unserer medial überfluteten Welt sind es wir, die nicht mehr zuhören (können).
Verwunderlich erscheint dann, dass fernöstliche Glaubensgemeinschaften und esoterische Verbindungen trotz all der Selbstverherrlichung der autonomen Menschheit in der Postmoderne noch immer einen Zuwachs verzeichnen können. Unsere Mitmenschen sind auf der Suche. Manche reisen meilenweit um Antworten auf ihre Lebensfragen zu finden. Wir Christen, Sie und ich, wir wissen um die Antwort. Und es handelt sich bei der Guten Nachricht des Evangeliums nicht um eine Geheimbotschaft! In Matthäus 5 lesen wir, wie ein Licht nicht unter einen Stuhl gestellt wird. Gott hat Sie und mich als Lichter in diese Welt gestellt. Unser Auftrag ist zu leuchten, unsere Herkunft nicht zu verneinen.So werden wir uns in der JG diesen Monat auch etwas um Mission kümmern. Wir werden sehen, wofür es sich überhaupt noch lohnt zu leben. Am Ende des Monats werden wir uns auch über alle möglichen anderen Glaubensströmungen informieren und uns mit Sekten sowie gewissen okkulten Gemeinschaften auseinander setzten.
Wenn Sie sich für diese Themen interessieren, wenn Sie merken wie Gott Ihnen ein Herz für Ihre Mitmenschen gibt, dann sind sie immer herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen der Jugendgruppe teilzunehmen. Gemeinsam können wir die Schweiz wieder soweit bringen, dass sie und ihre Bevölkerung weiss, dass sie Gott bitter nötig haben. Nehmen wir den Vers aus 2. Chronik 7, 14 als Ansporn. Gott kann und will und wird unser Land und unsere Beziehungen heilen, wenn wir uns auf die Knie begeben und ihm unsere Sünden bekennen. Wir sollen lebendige Zeugnisse sein, sollen brennen, sollen die Würze der Speise sein. Lasst uns gemeinsam einen Unterschied machen und die Welt, die Schöpfung Gottes, in seinem Sinne behandeln und verwalten. Gleich dort wo wir gerade sind.

Von Siegern und den anderen

Am 6. Februar fand in Yverdon les Bains der Stami-Cup 2005 statt. Insgesamt acht Mannschaften kämpften um den Pokal. Titelverteidiger Yverdon war natürlich auch mit von der Partie. Das Turnier war in eine Vor- und Zwischenrunde aufgeteilt, wo die Teams Punkte sammeln konnten, um am Schluss im Finale zu stehen. Den Yverdoner Hippies gelang es aber nicht, sich in der Vorrunde für die erste Zwischenrunde zu qualifizieren, und so spielten sie um die Plätze 5-8. Man erkennte an dem Spiel der Zwischenrunde deutlich, dass die ersten paar Spiele sehr kraftzerrend waren. Nur noch schleppend baute sich das Spiel auf und so erkämpfte man sich einen sechsten Rang im Schlussklassement.
Die Spieler aus Vallorbe und Payerne hingegen drehten erst in der Zwischenrunde so richtig auf und sicherten sich einen Platz im Finale gegen die erste Mannschaft aus Moudon. In einem spannenden Spiel konnten sie mit einem Tor in der Schlussminute den Match für sich entscheiden und erschöpft aber zufrieden den Stami-Cup 2005 nach Hause bringen.
Austragungsort des nächsten Cups wird Payerne sein, Datum und Lokalität stehen zur Zeit noch nicht fest.
Hyperaktiv
Im März werden wir im Schärme Hyperaktiv. Sicher hat damit auch der anbrechende Frühling etwas zu tun. Doch vielmehr dreht es sich dabei um unsere beiden Lager. Schon am ersten Märzwochenende werden wir in unser zweites Ski-Wochenende aufbrechen. Diesmal machen wir gemeinsame Sache mit Moudon, Montreux und Lausanne und fahren nach Rougemont. Für zwei Tage dürfen wir unsere Bretter über die Pisten hetzten und unsere herrlichen Schweizer Berge geniessen. Gaben für ein herzhaftes Frühstück (Eier, Milch, Brot, Butter, Konfitüre,…) nehmen wir gerne bis am Freitag Abend entgegen.
Ende März dann, nämlich am 24., werden wir auch dieses Jahr wieder nach Portugal aufbrechen. Gemeinsam mit Moudon organisieren wir dieses Lager, um unseren dortigen Glaubensgeschwistern etwas unter die Arme zu greifen. Dieses Mal werden wir an zwei Orten aktiv sein. Die ersten paar Tage werken wir in Mafra um erst im Anschluss in den Süden zu fahren und dort unsere Hilfe feil zu bieten. Natürlich werden wir neben allem Arbeiten auch Zeit haben, um Portugal etwas kennen zu lernen und um unsere Bäuche in die Sonne zu halten.
Schärme – The Core
Neu bieten wir im Schärme „The Core“ an. Core ist Englisch und heisst eigentlich Kern, kann aber auch als Synonym für Herz verwendet werden. In dieser Kleingruppe können Leute aus der JG sich intensiver mit der Bibel und dem christlichen Glauben auseinander setzten. Es geht um den Kern unseres Lebens, den Sinn unseres Daseins und um die Herzensbeziehung mit dem Herrn der Herren. Obwohl wir einen Kleingruppenleitfaden bearbeiten, haben die Jugendlichen immer die Möglichkeit, Themen aus ihrem Alltag in die Gruppe ein zu bringen und sie dort aus einer biblischen Perspektive kennen zu lernen.
Treffpunkt ist jeweils am Montag Abend um 20h15 in der WG von Matthias und David (ebenfalls Rue Roger de Guimps 13). „The Core“ wird von David geleitet und hat zur Zeit fünf Teilnehmer. Ich bin David sehr dankbar, dass er diesen Abend anbietet und die Gruppe leitet.
Euch allen wünsche ich eine gute Zeit und verbleibe mit dem Gruss des Johannes in seinem zweiten Brief: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, dem Vater, und von dem HERRN Jesus Christus, dem Sohn des Vaters, in der Wahrheit und in der Liebe, sei mit euch!

Verschiebung der Perspektive

„Woher wisst ihr denn, was morgen sein wird? Was ist euer Leben?“
Diese herausfordernden Fragen stehen in Jakobus 4, 14. In einer kleinen Randbemerkung der Bibelausgabe von „Das Neue“ ist zu lesen, dass schon zur Zeit des Jakobus viele Menschen nur noch die Rentabilität ihrer Geschäfte im Kopf gehabt hätten und ihr ganzes Leben darauf ausrichteten. Hört sich doch irgendwie sehr bekannt an. Auch heute ist in den Tageszeitungen zu lesen, dass eine grosse schweizerische Bank ein Rekordjahr hinter sich hat, dass der Schokoladenkonsum pro Kopf in der Schweiz wieder gestiegen ist, und und und. Wir sind immer mehr Konsum- und Gewinnorientiert. Alles dreht sich nur noch um Zahlen, Maximierung des Profits, und dass die Wachstumskurve ja immer nach oben zeigt.
Ich habe persönlich nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Geschäftsmann seine Tätigkeiten zu optimieren sucht. Oder wenn eine Unternehmung ihren Gewinn maximieren will. Das ist schliesslich ihre Aufgabe und es kann damit auch Gutes getan werden. Doch darf man ab all diesen Sachen die Fragen des Jakobus nicht aus den Augen verlieren. All unser Planen und Kallkulieren ist gut und recht, doch schon morgen, ja sogar schon heute, können wir Menschen vor unserem Richter stehen. Gott hat uns beauftragt, unser Leben zu nutzen und Verwalter der Schöpfung zu sein (Gen. 1, 28). Doch kein Mensch hat die Möglichkeit, durch sein Tun, Planen, Sorgen auch nur einen einzigen Tag an sein Leben anzufügen (Mat. 6, 27). So empfiehlt Jakobus dann auch: „Sagt lieber: „Wenn der Herr es will, werden wir noch leben und dies oder jenes tun.““. (Jak 4, 15)
Dann können wir auch entspannt an die zweite Frage gehen. Wenn unser Leben nur aus Profit, Maximierung, Optimierung besteht, sind wir vom wirtschaftlichen Entwicklungspotential abhängig. Doch mit allem weltlichen ist es so, dass es Hochs und Tiefs gibt. Nur die göttliche Dreieinigkeit ist konstant. Er der da war, ist und sein wird. (Heb. 13, 8)
Was wir im Schämre in den vergangenen Monaten so getan haben, darf ich euch in diesem Freundesbrief mitteilen. Und, so Gott es will, auch einen Ausblick auf einige unserer zukünfigten Projekte geben.

Ehemaligentreff
Am 31. Oktober 2004 trafen sich über 30 ehemalige Jeune Filles und Jeune Hommes zu dem alljährlichen Ehemaligentreff des Schärme. Novum in diesem Jahr war, dass es anstelle von einem ganzen Wochenende auf den Sonntag reduziert wurde. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging man als Gruppe in den Gottesdienst. Als danach alle mit dem Mittagessen fertig waren und man es sich bei Kaffee, Tee und Kuchen gemütlich gemacht hat, schaute man sich einige Bilder aus dem vergangenen Schärmejahr an und sah einen Zusammenschnitt des Portugallagers 2004. Es war für mich sehr spannend Menschen zu treffen, die den Schärme schon viel länger kennen und Teil der Geschichte sind. Auch dieses Jahr gibt es natürlich wieder ein Ehemaligentreffen. Zum Vormerken hier bereits das Datum: Sonntag, 02.10.05

Die Kuh die macht Muh
Etwas erstaunt waren die Teilnehmer der Jugendgruppe, als ich sie bat, mir ihr Geld für eine Kuh zu geben. Doch als ich sie dann beruhigt hatte und ihnen klar wurde, dass nicht ich eine Kuh kaufen wollte, legten die Jugendliche über CHF 400.—für unser Projekt Milchkuh zusammen. Nun aber von Anfang an. Die Hilfsorganisation WorldVision Schweiz setzt sich für nachhaltige Entwicklungshilfe ein. Eines ihrer Projekte ist es, denn Menschen eine eigenständige Existenzgrundlage zu vermitteln. In vielen Ländern reicht eine Milchkuh dafür beinahe aus. Die Milch ergänzt die Nahrung um viele wichtige Elemente und der Überschuss kann auf dem Markt verkauft werden. Die Kälber können jeweilen zur Mast oder Zucht verwendet werden, so dass schon bald ein eigener Betrieb entsteht. Nun haben wir also vom Schärme eine solche Kuh gekauft, respektive, wir lassen sie kaufen. WorldVision hat das Geld überwiesen bekommen und wir sind nun stolze Kuhverschenker.

Schneesportweekend
Von den zwei geplanten Wochenenden durften wir am 15./16. Januar 2005 bereits das erste Lager gemeinsam mit Moudon durchführen. Mit einer motivierten Schar gingen wir in aller Früh los, um den Samstag auch wirklich noch nutzten zu können. Das Wetter war während des ganzen Wochenendes ein wahrer Traum und auch über die Schneeverhältnisse konnte man sich nicht wirklich beschweren. Am Samstag abend versuchten wir dann Heissluftballone zu basteln, doch leider flog keines der drei Objekte. Sie gingen alle in einem kleinen Feuerball auf. Schade. Doch der Sonntag machte dies mit herrlichem Wetter wieder wett und so konnten wir nach getanem Hausputz die Pisten in vollen Zügen geniesen.
Das nächste Wochenende ist für den 5./6. März 2005 geplant und findet in Rougemont statt. Wie in den vergangenen Jahren werden wir dieses Lager gemeinsam mit Moudon, Montreux und Lausanne veranstalten und uns so schon einmal für den Einsatz in Portugal beschnuppern können.

Stami Cup
Um den Cup – Sieg des letzten Jahres zu verteidigen, stellten sich die Yverdoner Favoriten am 6. Februar ihren Herausfordern aus Lausanne, Cossonay, Moudon (zwei Teams), Montreux und Vallorbe/Payerne. In der Vorrunde waren sieben kraftzehrende Spiele zu meistern um die nötige Punktzahl zu erreichen, die einem einen Platz unter den ersten vier Teams sichern würde. Denn nur diese Mannschaften konnten sich in der Zwischenrunde noch für das Finale qualifizieren. Leider verpassten die Yverdoner Unihockeyspieler den vierten Rang aber knapp mit einem Punkt und spielte in der Zwischenrunde noch um die Plätze fünf bis acht. Die Energie und Motivation waren wahrscheinliche in der Vorrunde geblieben, so dass es in der Schlussrangliste leider nur zu einem sechsten Rang reichte. Doch das Yverdoner Team mit dem Motto „Hippies“ nahms gelassen und war mit seiner Leistung zufrieden.
Das zusammengeschlossene Team aus Vallorbe und Payerne hingegen überraschte nach einem dritten Rang in der Vorrunde mit brilliantem Spiel in der Zwischenrunde und konnte sich in einem hart umkämpften Finale den Cup mit einem 7:5 Sieg gegen Moudon I holen. So darf der Schärme auch nächstes Jahr wider Gastgeber für den Stami Cup sein. Voraussichtlicher Austragungsort ist Payerne.

Portugal
Mit jedem Tag rückt auch der Abreisetermin für unseren Arbeitseinsatz in Portugal näher. Am 24. März ist es schon wieder so weit, dass wir in den Reisecar steigen und die lange Fahrt in den Süden verschlafen werden. Bereits zum zehnten Mal machen die Jugendarbeiten aus Moudon und Yverdon gemeinsame Sache mit diesem Projekt und doch bietet dieses Jahr seine Einzigartigkeiten an. Denn dieses Mal werden wir nicht wie sonst üblich die ganze Zeit im Süden verbringen, sondern unsere Zeit in Portugal aufteilen. Die ersten paar Tage werden wir gemeinsam im Norden (Mafra) bleiben, um erst im Anschluss daran ganz in den Süden (Algave) zu fahren. Es hat noch ein paar wenige Plätze frei. Kurzentschlossene rufen am Besten rasch im Schärmebüro an, und dann schauen wir, was wir machen können.

Schärme Büsli
Im Januar mussten wir den Schärme Bus bei der Motorfahrzeugkontrolle vorführen gehen. Um nicht ein zweites Mal zur Kontrolle fahren zu müssen, brachten wir den Bus vorab in die Garage, da auch der Service fällig war. Bei der Prüfung des Fahrzeuges entdeckten dann die Mechaniker einige Mängel und machten uns einen Kostenvoranschlag für die Reperatur. Da der hintere Teil der Karosserie vom Rost ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, war die Instandsetzung sehr kostenintensiv. Wir entschieden uns dennoch, dem Schärmebüsli nochmals unter die Arme, oder besser gesagt Radkästen, zu greifen, und liesen ihn komplett überholen. Das hat sich ausgezahlt, mussten wir doch kein zweites Mal an die Prüfung.
Neben der besagten Karosseriearbeit mussten auch die vorderen Stossdämpfer, Bremsbeläge und die Aufhängung für das Getriebe ausgewechselt werden, so dass die Reperatur das Budget der Jugendarbeit mit über CHF 4500.—belastete. Beiliegend finden Sie einen Einzahlungsschein, womit Sie uns praktisch Helfen können, den Schärme und sein Büsli am Laufen zu halten. Herzlichen Dank.

Persönlich
Die Einarbeitungsphase ist nun mehr oder weniger vorbei und allmählich werden gewisse Aufgabe zur Routine. Es freut mich riesig, dass einige der Teilnehmer eine Beziehung zum Schärme aufgebaut haben, und schon auch mal unter der Woche vorbei schauen kommen. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, einige der Jugendlichen überhaupt nicht zu erreichen. Doch so geht das Spiel. Und solange sie immer in die Jugendgruppe kommen, solange dürfen wir ihnen weitergeben, was uns wichtig ist.
Neben der Arbeit im Schärme studiere ich noch am IGW. Wie Völki wohl auch, profitiere ich sehr von dieser Kombination, so anstrengend es auch sein mag. Einige der Kurse sind sehr herausfordernd und unbequem, doch nur wenn wir aus unserer Schachtel hinaussteigen, können wir wirklich mit dem Herrn unterwegs sein. Und so werden einem häufig gerade die unbequemen Situationen zu den grössten Lehrmeistern und man merkt, wie Gott einem verändert.
So darf ich mich in Yverdon auch immer mehr zu Hause fühlen. Ein Grund dafür ist sicher die herzliche Art von vielen Mitgliedern der Kirchgemeinde und deren Mittragen des Schärme im Gebet. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich einmal in der welschen Schweiz wohnen werde. Die französische Sprache und Mentalität waren mir nicht gerade ein Greuel, aber doch schon eher unsympatisch. Und nun merke ich, wie sich meine Einstellung langsam zu verändern beginnt und ich mich wohlfühlen kann, mich zu Hause fühlen kann.
Zum Schluss sende ich ein herzliches Dankeschön an Sie alle. Sie haben den Schärme geprägt. Sie haben ihn mit Gebet und Gabe am Leben erhalten. Sie sind es, die die wirkliche Arbeit tun. Danke, dass ich den Schärme nicht alleine trage, sondern Sie neben mir stehen und mit anpacken.

Wie geht’s der Kuh?

In der letzten Ausgabe der Schärmeseite haben wir Sie darüber informiert, dass wir als Jugendarbeit gerne eine Kuh kaufen würden. Die Teilnehmer aus den vier Gruppen haben über CHF 400.— zusammen gelegt, mehr als die Kuh kostet. Das Geld wurde an WorldVision Schweiz überwiesen und der Überschuss in die Kasse des Schärme gelegt. Ein Geschenk, das der Familie nachhaltig dienen wird.
Sonne, Schnee und Berge
Im Schärme dreht sich aber nicht alles nur um eine Kuh. Bereits haben wir den ersten Monat im neuen Jahr wieder hinter uns und durften einige Abende zusammen verbringen.
Mitte Januar gingen wir für ein Wochenende in die Berge, um mit unseren Skiern oder Snowboards über die Hänge zu gleiten. Ein wahrlich freudiges Erlebnis, hatten wir doch beste Wetterverhältnisse und wenn auch spärlich, so lag doch noch etwas Schnee auf den Hügeln. Es war auch ein erstes Treffen mit den JGlern aus Moudon, mit welchen wir ja dann im März nach Portugal fahren werden. Die Stimmung war super und bis auf einen leichten Muskelkater hier und dort dürfen wir dankbar sein, dass niemand ein Unfall hatte und alle müde aber wohlbehalten nach Hause gebracht werden konnten. Ein schönes Wochenende, das viel zu schnell vorbei ging.
Und der Februar?
Doch auch der Februar wird uns einiges an Programm bieten. Am 6. Februar werden wir in Yverdon den alljährlichen Stami-Cup austragen. Wie im letzten Jahr wird sich auch heuer im Unihockey aneinander gemessen. Yverdon als amtierender Cup-Halter versucht natürlich sein Bestes, an den Vorjahreserfolg anknüpfen zu können und den Cup noch einmal in Yverdon zu halten. Das Turnier findet in der Sporthalle des Kongresszentrums „La Marive“ in Yverdon statt und dauert den ganzen Tag. Teilnehmen können alle deutschsprachigen Jugendgruppen oder Jungscharen aus der Romandie. Besucher und Fans sind natürlich herzlich willkommen.
Im JG-Programm werden wir mit unserer kleinen Tour mitten durch das Leben des Menschen weiterfahren. Gemeinsam werden wir erleben, was es heisst, arm zu sein, und das Armut nicht nur eine Frage des Geldbeutels ist. Auch dem allgegenwärtigen Thema der Sexualität wollen wir uns widmen. Denn warum kann etwas von Gott Erschaffenes plötzlich ausarten und so viel Unheil anrichten. Wir wissen, dass das mit dem Nichtbefolgen der Spielregeln unseres Lebens zusammenhängt. Und so werden wir uns etwas Zeit nehmen, um uns mit den Regeln unseres Lebens vertraut zu machen.
Vorbereitung Portugal
Ende März werden wir für ein weiteres Arbeitslager nach Portugal gehen. Um unsere helfenden Hände bereits in diesem Monat etwas trainieren zu können, werden wir in der letzten Februarwoche einen Reinigungseinsatz durchführen. Wenn Sie eine Idee haben, wo etwas gereinigt oder aufgeräumt werden sollte, so lassen Sie es uns doch raschmöglichst wissen. Die Arbeit muss an einem Abend durchführbar sein.
Des „Schärme“ Mitglieder
Am 11. Februar wird der Schärme seine GV durchführen. Es würde uns freuen, einige neue Mitglieder aufnehmen zu können. Sollten Sie Interesse an einer kostenlosen Mitgliedschaft haben, so melden Sie sich doch einfach im Büro vom Schärme oder auch bei Pfarrer Christian Brand.

Projekt Schärmekuh ist erfolgreich abgeschlossen!!

Über die vergangenen JG-Abende wurden in den Gruppen über CHF 400 für die Kuh zusammengelegt. Das Geld wurde an WorldVision Schweiz überwiesen und schon bald darf eine Familie ihre Milchkuh abholen gehen.
Vielen Dank allen, die für diese Aktion gespendet haben. Schön, dass wir vom Schärme aus unserem Überfluss jemandem helfen konnten.

Urkunde

Die Schärme – Kuh

Unverständnis zeichnete sich in den Gesichtern der JG Teilnehmer ab, als ich ihnen erklärte, ich wolle eine Milchkuh kaufen und sie sollen mir dafür doch bitte ihr Erspartes geben. Was um alles in der Welt will er mit einer Kuh, fragte sich wohl so mancher. Ja, was will ich mit einer Kuh?
Die humanitäre Hilfsorganisation World Vision Schweiz setzt sich für nachhaltige und praktische Hilfe ein. So auch unter anderem mit Milchkühen. Diese werden an Familien in Not in den Bedarfsländern vermittelt. Denn eine Kuh stellt das Einkommen einer Familie mehr oder weniger sicher. Mit Milchprodukten zum Eigenkonsum und Verkauf, sowie mit Kälbern für die Mast oder Milchwirtschaft. Die Schärme Kuh ist also so etwas wie ein Weihnachtsgeschenk von uns. Und deshalb auch die Idee, dass wir die Kuh nur kaufen, wenn das Geld explizit von den Jungen für dieses Projekt zusammengelegt wird. Diesem Ziel sind wir bereits sehr nahe gekommen so dass ich mir sicher bin, dass es bald eine Kuh mit unserem Namen geben wird – denn natürlich erhoffe ich mir davon auch etwas Werbung für den Schärme. Obwohl, ich weiss dann nicht so recht ob ich eventuell Interessierte wirklich abholen gehen könnte. Afrika retour ist doch etwas über dem zeitlichen Rahmen.
Auch sonst kann ich auf ein spannendes erstes Halbjahr im Schärme zurück blicken. Das Feedback der Teilnehmer ist regelmässig sehr ermutigend. Programmmässig durften wir Verschiedenes zusammen unternehmen. Da gingen wir klettern, baden, bowlen. Dort wuschen wir einander die Füsse oder tauschten unsere Meinung und Erfahrung über Kirche, Jesus, Gott und die Welt aus. Die meisten der Abende können übrigens auf unserer Internetseite bestaunt werden. Unter www.jg‑schaerme.ch findet sich ein Fotoalbum mit immer wieder neuen Fotos. Das es den Jungen im Schärme gefällt zeigt sich meiner Meinung nach an den konstanten Besuchen der Abende und dem Einladen von Kollegen für die Treffen. Es ist mir eine riesige Hilfe, dass sie das tun und so auch noch weiter Jeune Fille, Jeune Homme oder Auszubildende vom Schärme erfahren. Wenn wir schon von Hilfe sprechen, dann möchte ich hier einmal ein riesiges Dankeschön an all jene richten, die sich Zeit nehmen für den Schärme zu beten – ich erfahre jeden Abend die Bewahrung auf den Strassen und die sich öffnenden Herzen der Jungen. Danke auch an all jene, die mir mit praktischem Anpacken unter die Arme greifen und natürlich auch ein riesiges Merci an alle, denen der Schärme am Herzen liegt und uns finanziell unterstützen.
Der Dezember mit der Adventszeit war für mich immer ein wenig der Monat, wo ich zurück schaue und mir über das vergangene Jahr Gedanken mache. Ich fragte mich, ob ich Gottes Willen getan habe, ob sein Willen in meinem Leben Platz gehabt hat. Es ist rückblickend meistens einfacher zu sehen, wo unser Vater im Himmel die Zügel in der Hand hatte, und wo ich selber versucht habe, den Rodeo meines Lebens zu reiten. Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal in der welschen Schweiz zu leben und zu arbeiten. Doch ich bin von Herzen überzeugt, dass dies Gottes Wille ist und darüber freue ich mich. Sicher, den Schärme und die Schule nebeneinander zu machen ist eine grosse Herausforderung. Aber Christus in mir macht mich, macht uns stark (Phil 4, 13).
Mit dem neuen Jahr steht auch wieder ein neues Halbjahresprogramm auf den Beinen. Es sind wieder sehr verschiedene Sachen geplant und ich denke, es hat für jeden etwas dabei. So auch wieder zwei Wochenenden im Schnee (15./16. Jan und 5./6. März) und das Arbeitslager in Portugal (24. März bis 3. April). Sollten Sie noch jemanden kenne, der Jf/Jh’s aus der Deutschschweiz beschäftigt, so lassen Sie mich das bitte wissen. Es wäre zu schade, wenn jemand den Schärme nicht kennen lernen würde.

Dezember 2004

Am letzten Oktobertag trafen sich die ehemaligen Schärmegänger zum alljährlichen Ehemaligentreff. Dieses Jahr wurde aber anstelle eines ganzen Wochenendes nur ein Sonntag miteinander verbracht. Viele der früheren jf’s/jh’s nutzten die Gelegenheit, um gleich bei ihren Madames und Monsieurs zu übernachten.
Nach einem gemeinsamen Frühstück ging man zusammen in die Kirche und genoss anschliessend ein feines Spaghettimittagessen. Bei Kuchen, Guetzli und Kaffee lies sich dann herrlich über die Erlebnisse der Vergangenheit plaudern. Etwa 30 Ehemalige kamen zum Treffen und repräsentierten die Schärmeära von 1988 bis 2004. Auch Evi und Völki Clausen kamen mit ihrer Jungmannschaft angereist. Doch nicht nur das gemeinsame Austauschen lies die Zeit flugs vergehen. Es wurde auch ein Filmzusammenschnitt des Arbeitslager in Portugal von diesem Frühling und einige Bilder vom Missionseinsatz des Jugendarbeiters in Nordamerika gezeigt.
Mit einer gemeinsamen Abendmahlfeier endete die Gruppe das diesjährige Ehemaligentreffen und alle gingen mit neuen Eindrücken und wohl dem einen oder anderen Schmunzeln wieder nach Hause.
Obwohl das Treffen kostenlos angeboten wurde, kamen trotzdem genügend Spenden zusammen, um alle Kosten voll zu decken. Ein grosses Dankeschön an alle, auch speziell an alle Helfer im Hintergrund.
Mir hat das Ehemaligentreffen sehr gefallen. Auch den Erlebnissen seit der Rückkehr in die Deutschschweiz zu lauschen war sehr spannend – was mir auch gleich eine Idee fürs nächste Programm gab. Ich wünsche allen Ehemaligen Gottes Segen und seine Führung in allen Bereichen.
Es ist schön zu sehen, wie die meisten Jungen regelmässig an den Abenden teilnehmen. So ist es möglich, einen Roten Faden durch das Programm zu legen und gemeinsam Schritte zu wagen.
Wir haben vor ungefähr einem Monat eine kleine Serie über Jesus gestartet. Angefangen mit der Frage, warum Jesus den überhaupt so wichtig ist über den Jesus Film von Mel Gibson und Gesprächsabenden zu persönlichen Diskussionen über den Glauben. Es ist gewaltig zu sehen, wie der Heilige Geist in den Herzen dieser jungen Menschen wirkt.
Es entstehen auch mehr und mehr gute Beziehungen auf persönlicher Ebene und immer öfter läutet die Türglocke und jemand vom Schärme steht draussen. Ob sie jeweils kommen um zu plaudern, oder einfach das Internet zu brauchen – wer weiss. Auf jeden Fall freue ich mich immer über diese Besuche.
Im Dezember werde ich wieder mal meiner Vaterlandspflicht nachgehen dürfen und drei Wochen im Militär sein. Der Schärme Anrufbeantworter und David Rüetschi werden mich aber kompetent vertreten. Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete Adventszeit, die unserem Herrn Jesus würdig ist und nicht von dieser Welt diktiert wird.

November 2004

Diese Ausgabe trägt den Titel „Von Gott und der Welt“. Wo liegen die Herzen der Teilnehmer vom Schärme. In der Welt oder bei Gott? Nach Matthäus 6,21 wissen wir, dass „Herz“ auch mit „Schatz“ ersetzt werden kann. Wo liegen also die Schätze der Jungen, wo die Meinen oder die Ihrigen?
Zum jetzigen Zeitpunkt haben schon über 170 Jugendliche den Schärme in diesem Semester besucht. Das sind pro Woche ungefähr 30 Menschen, die auf unterschiedliche Weise in dieser Welt unterwegs sind. Unterschiedlich insofern, als das einige von ihnen Jesus als ihren persönlichen Retter angenommen haben und andere nicht – und vielleicht auch nie werden. Diese weite Spanne gibt mir auf der einen Seite sehr zu schaffen. Denn ich weiss manchmal nicht, wie ich einen Abend gestallten soll, so dass lebendige Christen Nahrung erhalten und Suchende den Weg finden. Ich muss mir jedes Mal wieder bewusst werden, dass mir der Heilige Geist zur Seite steht und unmögliches möglich macht. Und so hat diese Differenz auf der anderen Seite auch etwas sehr motivierendes. Ich werde von einigen der Teilnehmer immer wieder durch ihre Liebe für Jesus, ihrem Wissen und Erfahrungen, die sie schon mit Jesus machen durften überrascht.
Bei der Vorbereitung auf den Themenabend „Warum Jesus?“ wurde mir dann erneut bewusst, dass ich selber nichts an den Lebenswegen der Jugendlichen ändern kann. Nicht durch noch so gute Abende oder gutes Vorbild sein. Ich kann mich nur bereit erklären, Werkzeug in Gottes Hand zu sein und IHN wirken zu lassen. Mir wurde die Stelle  aus 1. Korinther 3,5-10 sehr wichtig. Wir müssen sähen und wir müssen wässern entsprechend unseren Begabungen und Berufung. Doch es liegt nicht an uns, Wachstum zu produzieren. Gott alleine hat die Möglichkeit dazu.
Die Wege, die Gott dafür einschlägt, sind mir meistens nicht verständlich. Da habe ich doch soviel in die Vorbereitung investiert und mir viel Mühe bei der Umsetzung am Abend gegeben und doch scheint nichts davon bei den Jungen anklang zu finden. An mir zweifelnd bringe ich die JGler im Anschluss dann nach Hause und im Auto entstehen Gespräche, wie ich sie mir eigentlich für den Abend gewünscht hätte.
Mir wurde bewusst, dass es nötig ist, dass ich für diese Arbeit mein Bestes gebe aber nicht erwarten darf, das auch geschieht was ich durch meinen Einsatz erhoffe. In der Jüngerschaftsschule in Kanada reisten wir während drei Monaten durch Nordamerika um in verschiedenen Gemeinden Halt zu machen und ihnen zu dienen. Jedes mal wenn der Samen den wir säten zu spriessen schien hiess es für uns, das Lager abzubrechen und weiter zu ziehen. Matthäus 6,2 wird laut wo es heisst, dass wenn wir etwas tun um von anderen geehrt zu werden, wir dadurch unseren Lohn schon empfangen haben. Und darum geht es doch. Denn die Zeit die uns auf dieser Welt vergönnt ist dient unter anderem dazu, unseren Schatz im Himmel so kostbar wie möglich zu machen (Mk 10,21). Ich kann es kaum erwarten, all meine Schätze im Himmel zu sehen, sie zusammen zu packen und zu Jesus zu eilen um Ihm alles darzubieten.
Doch sind wir alle froh um Ermutigung und Zuspruch. Und so freue ich mich immer wieder über Rückmeldungen von den Teilnehmern und Zuspruch aus den Reihen der Gemeinde. Lassen Sie also auch mich Ihnen Dank aussprechen. Herzlichen Dank für all Ihre Gebete und Gaben, die den Schärme am Leben erhalten – geistlich wie auch institutionell.
Als kleine Gebetshilfe möchte ich Ihnen einige Dinge ans Herzen legen. Zum Einen haben wir zu Danken für all die Bewahrung während den Autofahrten oder sportlichen Aktivitäten. Für all die finanzielle Unterstützung. Für jedes einzelne Gebet oder Gedanke. Für alle regelmässigen Teilnehmer und für jene welche nur ab und zu kommen. Zu danken haben wir auch für jedes Wort, dass Gott zu uns geredet hat. Und da Martin Luther uns dazu bestärkt hatte, Grosses von Gott zu bitten, möchte ich Sie ermutigen, für folgendes zu bitten: für klare Führung während den Abenden, für tief berührte Teilnehmer, für das Machen nötiger Entscheidungen, für finanzielle Unterstützung, für Leiter welche bei Absenzen und Mehrbedarf aushelfen und für alle Jeune-filles und Jeune-hommes die bis jetzt noch nie in den Schärme kamen und vielleicht noch nicht einmal wissen, dass es ihn gibt.
Das Beste zu geben, das gilt also auch für Sie, die Sie für den Schärme beten. Jedes Wort Ihres Gebetes soll aus Ihrem Herzen kommen und nicht nur so über die Lippen gleiten. Niemand weiss von Ihrem Gebet und so dürfen Sie sicher sein, dass Ihr Schatz im Himmel kostbarer und kostbarer wird.

Oktober 2004

In dieser Ausgabe möchte ich Sie etwas an meinen Gedanken teilhaben lassen.
Zum einen Gedanken des Staunens. Denn als ich mich durch all die Unterlagen durcharbeitete und sah, was in der Vergangenheit alles geleistet wurde, konnte ich einfach nur Staunen. Staunen ab dem Wirken Gottes in und durch diese Arbeit. Natürlich kam in mir dadurch auch die Frage auf, ob ich dem gerecht werden könne. Ob meine Arbeit auch Spuren hinterlassen würde. Ich begann meine Planung an diesen Werken und Erfolgen der Vergangenheit zu orientieren. Doch bald merkte ich, dass das nicht das richtige Vorgehen war. Natürlich sollen wir aus unser Vergangenheit lernen. Doch sollte sie nicht bestimmend für unser Zukunft sein. Einzig Gott hat das Recht, unsere Zukunft zu bestimmen. Also begann ich Gott zu fragen, was er mit mir und dieser Arbeit vorhabe.
Auch erfüllten mich Gedanken der Dankbarkeit. So viele Menschen durften ihr Leben im Welschland, in einer JG und vielleicht sogar im Schärme dem Herrn übergeben. Auch der Prediger in meiner vorherigen Gemeinde in Sissach, hat seine Entscheidung in einer Jugendgruppe im Welschland gemacht. Von wie vielen mehr haben wir keine Ahnung. Wie viele verrichten irgendwo ihren Dienst und denken vielleicht immer noch an ihre Zeit im Schärme zurück.
Das brachte mich aber auch zu Gedanken der Wehmut. Wehmut ab all jenen, die mit ganzem Herzen ihr Leben dem Herrn gegeben haben und dann, zurück in der Heimat, den Anschluss nicht gefunden haben. Junge Menschen die durch das Netz von Beziehungen gefallen sind und nirgendwo Anschluss gefunden haben oder denen nicht nachgefragt wurde. Nur der Herr kennt ihre Zahl und kann sich ihrer erbarmen.
Doch blieben meine Gedanken nicht daran haften. Denn worauf man sich fokussiert, dahin bewegt man sich auch unweigerlich. Und es kamen mir Gedanken der Hoffnung.
Hoffnung für all jene Menschen, die im nächsten Jahr in den Schärme kommen werden. Hoffnung, dass unser Herr Jesus ihnen persönlich begegne. Hoffnung das er diese Arbeit segne und er sie Frucht tragen lässt. Denn nicht um sonst hat Jesus seinen Jüngern und uns gelehrt „…Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden…“ (Mt 6,10) zu  beten. Wir sollen die Hoffnung, ja die Erwartung nie aufgeben, dass er sein Reich baut – auch durch uns.
Doch mit allem beten, mit allem die Arbeit dem Herrn hinlegen wurde ich zunehmend unruhiger. Der erste JG Abend rückte näher und ich versuchte alles zu Planen und an alles zu Denken. Obwohl ich wusste, dass viele für mich und den Schärme beteten, fühlte ich mich zunehmend alleine. In Sissach wo ich während den letzten Jahren in der Jungschararbeit war, hatten wir immer ein Team. Und wenn jemand schwach wurde, dann konnten ihm die anderen weiterhelfen. So heisst es auch im Prediger 4,20 „Wehe aber dem, der alleine ist, wenn er fällt und kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten.“
Doch von Verzweiflung war und bin ich weit entfernt. Ich weiss, dass Gott in den Schwachen stark sein will. Und auch wenn ich noch zu oft meiner eigenen Stärke vertraue, so weiss ich doch, dass er mich nicht hängen lassen wird.
Und so ging ich dann wohl mit zitternden Knien aber guten Mutes in die ersten JGs. Ich erlebte was man wohl als Wechselbad der Gefühle bezeichnen würde. Denn zum Einen kriegte ich sehr liebevolle und positive Rückmeldungen von den Besuchern. Doch sind mir auf der anderen Seite leider auch Fehler unterlaufen, die meiner Ansicht nach eigentlich nicht hätten sein müssen. Ich hatte den Eindruck, dass ich nicht genügend auf die Teilnehmer eingehen konnte. Doch fühlte ich mich mehr dem Programm verpflichtet.
Ich glaube aber, dass der Herr meine Fehler, meinen Eifer und meinen Versuch das Bestes zu geben brauchen kann und das auch tat. Zum Beispiel hat mir eines der Jeunes Filles gesagt, dass es Schlechtes von dieser JG gehört habe. In der zweiten Woche aber, erhielt ich von ihr eine Nachricht, dass sie sich in der JG sehr wohl fühle und froh sei, kommen zu können! Hallelujah!
Was ich also in den letzten Wochen erneut lernte war, dass vieles, wenn nicht gar alles was Gott in dieser Arbeit tun wird auf der Beziehungsebene gründen wird. Ich bitte Gott deshalb auch um Unterstützung. Es ist mir noch nicht klar, ob er mir ein Team zur Seite stellen wird oder welche Form diese Unterstützung sonst annehmen wird. Und ehrlich gesagt überlasse ich das auch lieber dem Herrn.
Was ich aber weiss ist, dass ich auf die Gebete von euch, meinen Brüdern und Schwestern im Herrn angewiesen bin. Ich brauche die Rückendeckung und die Schwinge des Gebetes um diese Arbeit zu tun. Vielen Dank für jeden Gedanken, den Ihr dem Schärme schenkt.