Dia-log-isch

Wenn zwei oder mehr Menschen miteinander reden, dann nennt man das üblicherweise ein Gespräch oder eben einen Dialog. Das Wort stammt, wie so viele andere auch, vom Altgriechischen dialégomai was sich unterhalten bedeutet. Spaltet man das Nomen auf, erhält man vorerst Dia und Logos. Ersteres meint ebenfalls auf Griechisch durch, hindurch und Letzteres Wort, Sprache.
Keine Angst. Obwohl für mich mit diesem Jahr der Griechischunterricht am IGW begonnen hat, werde ich mit solchen Dingen zurück halten. Warum dann diese Einleitung?
Nun, der Oktober steht sehr im Zeichen des Dialoges für die Jugendgruppen. Zunächst werden wir am ersten Sonntag unser alljährliches Schärme Nachtreffen haben wo sicher so einiges Geschwatzt werden wird. Für den Gemeinsamen Gottesdienst sind natürlich alle herzliche Eingeladen. Mitte Monat gibt es dann auch ein Wochenende, welches wir gemeinsam mit Moudon organisieren. Dieses Wochenende werden wir so richtig Zeit haben, uns mit allen zu Unterhalten und sie besser kennen zu lernen.
Der Dialog ist aber auch zentral während den Abenden. Nur wo Gesprochen wird, entsteht eine Gemeinschaft, kann aneinander Anteil genommen werden. Durch Dialog entsteht vertrauen, können alte Wunden aufgedeckt werden und endlich verheilen. Aber auch Freude lässt sich nur mit Dialog wirklich teilen.
Kommunikation ist eines der Grundbedürfnisse der heutigen Zeit. In meinem WK bewachten wir die überschwemmten Gebiete im Berner Oberland. Während Tagen gab es kein fliessendes Wasser, keinen Strom, kein Telefon. Dank der mobilen Telefone und des funktionierenden Funknetzes konnten die Anwohner ihre Angehörige informieren, sich organisieren und die nötigen Schritte arrangieren. Auch das Kader der beteiligten Instanzen traf sich zu mancher Sitzung um mittels Dialog die beste Vorgehensweise der Räumung zu definieren und anschliessend an all die beteiligten Menschen weiter zu leiten. Die heutige Welt währe ohne Kommunikation kaum mehr funktionstüchtig.
Zu bedauern ist, dass viele Möglichkeiten des Gespräches missbraucht werden. Entweder sie dienen zur Selbstdarstellung des Einen oder aber es wird gar nicht mehr zugehört. Nehmen wir uns doch wieder erneut Zeit, unserem Dialogspartner unsere Aufmerksamkeit zu schenken und bewusst und aktiv zu zuhören. Nur so entsteht Dialog.
Selbstverständlich ist Dialog aber nicht nur der Austausch von Worten. Mit meinen beiden Neffen, sie sind fünf uns sechs Monate alt, unterhalte ich mich jeweils prächtig, obwohl ich ihre Sprache nicht wirklich verstehe und sie wohl meine auch nicht so ganz. Aber unsere Gestik, Mimik und Stimmlage sprechen durchaus laut mit. Wenden wir uns unserem Gegenüber zu oder ab, schauen wir in die Augen oder hascht unser Blick eilig hin und her? Guter Dialog braucht Zeit, braucht Aufmerksamkeit. Dinge die in unserer heutigen Gesellschaft Luxusgüter geworden sind – umso schöner wenn wir sie jemandem ungeteilt schenken.
Was mich aber staunen lies ist die Bedeutung des aufgespalteten Wortes. Durch das Wort könnte man sagen. Im ersten Kapitel des Evangeliums nach Johannes lesen wir so einiges über das Wort. Es lässt sich aus dem Kontext schliessen, dass Wort als Substitut, als Ersatz für Jesus dient. Also Durch Jesus.
Wir haben gesehen was mit Dialog alles gemeint ist, was er alles bewirken kann. Durch Jesus können wir unsere Mitmenschen wirklich wahrnehmen, können alte Wunden aufdecken und endlich heilen lassen. Durch Jesus können wir Freude teilen und Leid lindern. Durch Jesus – logisch.

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