Unverständnis zeichnete sich in den Gesichtern der JG Teilnehmer ab, als ich ihnen erklärte, ich wolle eine Milchkuh kaufen und sie sollen mir dafür doch bitte ihr Erspartes geben. Was um alles in der Welt will er mit einer Kuh, fragte sich wohl so mancher. Ja, was will ich mit einer Kuh?
Die humanitäre Hilfsorganisation World Vision Schweiz setzt sich für nachhaltige und praktische Hilfe ein. So auch unter anderem mit Milchkühen. Diese werden an Familien in Not in den Bedarfsländern vermittelt. Denn eine Kuh stellt das Einkommen einer Familie mehr oder weniger sicher. Mit Milchprodukten zum Eigenkonsum und Verkauf, sowie mit Kälbern für die Mast oder Milchwirtschaft. Die Schärme Kuh ist also so etwas wie ein Weihnachtsgeschenk von uns. Und deshalb auch die Idee, dass wir die Kuh nur kaufen, wenn das Geld explizit von den Jungen für dieses Projekt zusammengelegt wird. Diesem Ziel sind wir bereits sehr nahe gekommen so dass ich mir sicher bin, dass es bald eine Kuh mit unserem Namen geben wird – denn natürlich erhoffe ich mir davon auch etwas Werbung für den Schärme. Obwohl, ich weiss dann nicht so recht ob ich eventuell Interessierte wirklich abholen gehen könnte. Afrika retour ist doch etwas über dem zeitlichen Rahmen.
Auch sonst kann ich auf ein spannendes erstes Halbjahr im Schärme zurück blicken. Das Feedback der Teilnehmer ist regelmässig sehr ermutigend. Programmmässig durften wir Verschiedenes zusammen unternehmen. Da gingen wir klettern, baden, bowlen. Dort wuschen wir einander die Füsse oder tauschten unsere Meinung und Erfahrung über Kirche, Jesus, Gott und die Welt aus. Die meisten der Abende können übrigens auf unserer Internetseite bestaunt werden. Unter www.jg‑schaerme.ch findet sich ein Fotoalbum mit immer wieder neuen Fotos. Das es den Jungen im Schärme gefällt zeigt sich meiner Meinung nach an den konstanten Besuchen der Abende und dem Einladen von Kollegen für die Treffen. Es ist mir eine riesige Hilfe, dass sie das tun und so auch noch weiter Jeune Fille, Jeune Homme oder Auszubildende vom Schärme erfahren. Wenn wir schon von Hilfe sprechen, dann möchte ich hier einmal ein riesiges Dankeschön an all jene richten, die sich Zeit nehmen für den Schärme zu beten – ich erfahre jeden Abend die Bewahrung auf den Strassen und die sich öffnenden Herzen der Jungen. Danke auch an all jene, die mir mit praktischem Anpacken unter die Arme greifen und natürlich auch ein riesiges Merci an alle, denen der Schärme am Herzen liegt und uns finanziell unterstützen.
Der Dezember mit der Adventszeit war für mich immer ein wenig der Monat, wo ich zurück schaue und mir über das vergangene Jahr Gedanken mache. Ich fragte mich, ob ich Gottes Willen getan habe, ob sein Willen in meinem Leben Platz gehabt hat. Es ist rückblickend meistens einfacher zu sehen, wo unser Vater im Himmel die Zügel in der Hand hatte, und wo ich selber versucht habe, den Rodeo meines Lebens zu reiten. Ich hätte mir nie träumen lassen, einmal in der welschen Schweiz zu leben und zu arbeiten. Doch ich bin von Herzen überzeugt, dass dies Gottes Wille ist und darüber freue ich mich. Sicher, den Schärme und die Schule nebeneinander zu machen ist eine grosse Herausforderung. Aber Christus in mir macht mich, macht uns stark (Phil 4, 13).
Mit dem neuen Jahr steht auch wieder ein neues Halbjahresprogramm auf den Beinen. Es sind wieder sehr verschiedene Sachen geplant und ich denke, es hat für jeden etwas dabei. So auch wieder zwei Wochenenden im Schnee (15./16. Jan und 5./6. März) und das Arbeitslager in Portugal (24. März bis 3. April). Sollten Sie noch jemanden kenne, der Jf/Jh’s aus der Deutschschweiz beschäftigt, so lassen Sie mich das bitte wissen. Es wäre zu schade, wenn jemand den Schärme nicht kennen lernen würde.